Über den Fortbestand oder die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Zusum-Rettingen haben am vergangenen Dienstag interessierte Bürger der beiden Ortschaften mit dem Bürgermeister der Gemeinde Tapfheim, Karl Malz, beraten
Donauwörth - Bei der Jahreshauptversammlung der Wehr Anfang des Jahres war es erneut deutlich geworden, wie wenige der Mitglieder noch aktiv und engagiert sind. Deshalb wurde der aktive Dienst vorläufig ausgesetzt wurde und Malz alle Einwohner Zusums und Rettingens per Briefsendung zu dieser „Krisensitzung“ einlud. Den ca. 40 erschienenen Gästen stellte der Bürgermeister zuallererst die Lage dar: Laut Feuerwehrgesetz muss eine Wehr mindestens drei Einsatzgruppen zu je neun Mann bilden können, um einsatzfähig bestehen zu dürfen. Im Falle von Zusum-Rettingen sei hier bereits eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden, dass nur zwei Gruppen, also 18 Feuerwehrmänner und -frauen zwischen 16 und 63 Jahren, nötig seien. Malz appellierte daraufhin an alle Anwesenden, zu versuchen, dieses doch niedrige Ziel zu erreichen, um den Verein, der seit 1907 besteht, nicht sterben zu lassen.
Bei der anschließenden Diskussion wurden jedoch kritische Stimmen laut, dass die Arbeit im Verein bereits seit mehreren Jahren an einigen wenigen „hängen bleibe“, die daraufhin nun die Reißleine gezogen hätten. Andere Gesprächsteilnehmer brachten die gestiegenen Anforderungen an Freiwillige Feuerwehren an, die es durch viele nötige und zeitintensive Kurse und Weiterbildungen zunehmend erschwerten, engagierte Mitglieder zu finden.
Dennoch bestand einhellig Konsens unter den Anwesenden, dass alles getan werden sollte, um diesen einzigen Verein in den Ortsteilen zu erhalten. Sowohl rettungstechnische, als auch versicherungsrechtliche Gründe wurden dabei ebenso ins Feld geführt, wie der Wert der Feuerwehr für die Dorfgemeinschaft und das Zusammenleben. Bürgermeister Malz versicherte außerdem, dass es am Finanziellen nicht scheitern werde. Auf seine direkte Frage, wer von den Erschienenen bereit wäre, als aktives, engagiertes Mitglied in der Feuerwehr mitzuwirken, meldeten sich schließlich auch elf Männer und Frauen. Lediglich sieben weitere benötige man also, um die Wehr wiederbeleben zu können. Diese sollen nun durch eine erneute Postsendung der Gemeinde Tapfheim an alle Bürger der Ortsteile gefunden werden. Malz und viele weitere Anwesende waren zuversichtlich, das Ziel dadurch erreichen zu können. Schließlich solle in den versendeten Briefen auch ganz deutlich klargestellt sein: Finden sich keine 18 aktiven Feuerwehrleute, bedeutet dies das Aus des Vereins nach über 100 Jahren. (pm)