Das Weihnachtsgeschäft in Nordschwaben ist mit Zuversicht gestartet. In den Innenstädten und Ortskernen der Landkreise Donau-Ries und Dillingen herrschte am ersten Adventswochenende spürbar Betrieb. Viele Menschen nutzten den Auftakt in die Adventszeit zum Bummeln und Einkaufen. Händler berichten von guter Stimmung und lebendigen Plätzen. Zugleich bleibt die Kauflaune verhaltener als in früheren Jahren.
„Wir merken deutlich, dass die Menschen wieder Freude am Einkaufen in der Stadt haben“, sagt Marco Rehm, Geschäftsführer von vomFASS Dillingen und Mitglied des IHK-Handelsausschusses Schwaben. „Die Frequenz passt, die Stimmung ist positiv. Aber die Kundschaft kauft gezielter und achtet stärker auf Preis und Qualität. Für uns heißt das, mit persönlicher Beratung, Regionalität und Atmosphäre zu überzeugen.“
Innenstädte zeigen sich lebendig – Kunden entscheiden bewusster
Von Gundelfingen bis Bissingen, von Rain bis Oettingen: Der Auftakt in die Adventszeit verlief vielerorts erfreulich. Stadtmarketing-Aktionen, festliche Beleuchtung und Veranstaltungen lockten zahlreiche Besucher in die Innenstädte. Gleichzeitig berichten viele der mehr als 3.800 Einzelhandelsbetriebe in Nordschwaben, dass die Käufe überlegter und preisbewusster erfolgen.
Laut IHK-ibi-Handelsstudie arbeiten 85 Prozent der Händler stationär, mehr als die Hälfte kombiniert ihr Angebot mit digitalen Kanälen wie Online-Shops, Social Media oder Click & Collect. Diese Verbindung aus Nähe und digitaler Reichweite gewinnt auch in Nordschwaben an Bedeutung. Nach Angaben der IHK Schwaben bewerten derzeit 23 Prozent der Handelsbetriebe ihre Geschäftslage als gut. Steigende Energie- und Personalkosten sowie der Fachkräftemangel bleiben jedoch große Herausforderungen.
Weihnachtsgeschäft als entscheidende Phase für den Handel
„Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Händler die wirtschaftlich wichtigste Zeit des Jahres“, sagt Rehm. „Der Start stimmt vorsichtig optimistisch. Jetzt kommt es darauf an, dass die positive Stimmung bis Weihnachten trägt.“ Im Durchschnitt erzielt der Einzelhandel rund ein Fünftel seines Jahresumsatzes im November und Dezember, in Branchen wie Spielwaren, Deko oder Schmuck sogar bis zu 30 Prozent. Für die Innenstädte in Nordschwaben ist das Weihnachtsgeschäft damit mehr als ein Wirtschaftsfaktor: Es sorgt für Leben, Begegnung und Gemeinschaft in der Region. (dra)