An der Diskussion nahmen die Stellvertretende Landrätin Claudia Marb, Yasin Akyüz (Stadtjugendpflege Donauwörth – Jugendcafé Donauwörth), Fabienne Kroiss (Sozialpädagogin FIB und CaRe-Projekt Caritas) sowie Jörg Fischer (Quartiersmanager Parkstadt) teil. Die Moderation übernahm Sylvia Huber.
Alle Teilnehmenden setzen sich auf unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Schwerpunkten und Zielgruppen für Menschen mit Migrationsbiographie im Landkreis ein und stehen damit für Chancengleichheit und ein gleichberechtigtes Miteinander.
Jörg Fischer berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als Quartiersmanager und seinem großen Engagement in der Parkstadt. Für ihn bedeute Integration nicht „du musst“, sondern ein Gemeinsames Aufeinander-zugehen.
Fabienne Kroiss, seit vielen Jahren in der Flüchtlings- und Integrationsberatung tätig, schilderte als eine Herausforderung den großen „Papier-„ und Zeitaufwand, bis die eigentliche Beratungsarbeit starten könne. Sie teilte außerdem Ihre Erfahrungen aus dem CaRe-Projekt: Ein Projekt in welchem besonderes vulnerable Gruppen unterstützt werden. Als Beispiel nannte sie zwei alleinerziehende Mütter mit Kindern mit Behinderungen. „Diese Frauen benötigen für die Integration einfach mehr Zeit, da es ganz andere Prioritäten gibt“, so Kroiss. Es sei für die Mütter beispielswiese schwierig einen Integrationskurs zu besuchen.
Auf eine Nachfrage aus dem Publikum, wie Yasin Akyüz mit männlichen Jugendlichen umgehe, die ein sehr patriarchales Weltbild verträten, antwortete dieser, dass genau in solchen Situationen seine pädagogische Arbeit beginne. Er diskutiere mit den Jugendlichen, bringe Argumente vor und rege damit die Selbstreflexion und ein Umdenken an.
Die Stellvertretende Landrätin Claudia Marb antwortete auf die Frage, wie wichtig Zuwanderung für die Wirtschaft im Landkreis sei: „Der anhaltende Fachkräftemangel zeigt die Bedeutung der Zuwanderung für unsere Region.“ Sie erwähnte in diesem Zusammenhang das Projekt „Bewerbungscoachs“ der Integrationslotsinnen sowie das Projekt „Zukunftsstarter“ der Agentur für Arbeit als Maßnahmen, um den Schritt auf den Arbeitsmarkt für Migrantinnen und Migranten zu erleichtern.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass Jugendliche Räume brauchten, um „zu chillen“ (Zitat Jörg Fischer) und die Sprache und ehrenamtliches Engagement die Schlüssel zur Integration seien. (dra)