13. Februar 2020, 16:55
Trinkwasser

Keine mikrobielle Verunreinigung nachgewiesen: Abkochanordnung bleibt vorerst weiter bestehen

Bild: pixabay
Auch weiterhin bleibt die Abkochanordnung in Donauwörth bestehen, auch wenn in den ersten Kontrollproben keine mikrobielle Verunreinigung festgestellt werden konnte.

In einer erneuten Probenentnahme konnte kein Nachweis einer mikrobiellen Verunreinigung festgestellt werden. Diese Proben müssen jedoch bestätigt und weitere Proben aus dem gesamten Versorgungsnetz entnommen werden. Daher sind vorsorglich weiterhin die Vorsichtsmaßnahmen in Form des Abkochgebots einzuhalten, informiert das Landratsamt Donauwörth in einer Pressemitteilung. Sofern in den nächsten Probeserien aus dem Versorgungsnetz kein auffälliger Befund festgestellt werde, könne die Abkochanordnung wieder aufgehoben werden. Diese müssen jedoch abgewartet werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Was sich bisher ereignete

Aufgrund des Nachweises coliformer Keime in einer Probe im Krankenhaus Donauwörth wurden nach Bekanntwerden des Befundes und Erstinformation des technischen Leiters der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth durch die Stadtwerke seitens des Gesundheitsamts am Vormittag des 10.02.2020 verschiedene Schutzmaßnahmen gegenüber dem Krankenhaus angeordnet. Umgehend wurden hierauf im gesamten Krankenhaus weitere Wasserproben entnommen. Aufgrund der zusätzlich im Vergleich zu den vorliegenden Trübungswerten der letzten Jahre erhöhten Befunde am Hochbehälter Parkstadt und im Ortsnetz Nordheim, dem Nachweis einer coliformen koloniebildenden Einheit im Ortsnetz Nordheim, dem Befund an der Donau-Ries-Klinik und der vorangegangenen Hochwasserlage, konnte nach fachlicher Beratung mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Beeinflussung des Trinkwassers durch die Hochwassersituation nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher wurde nach einer intensiven Lagebesprechung am späten Nachmittag vorsorglich für das Versorgungsgebiet des Brunnens eine Abkochanordnung ausgesprochen. Aufgrund der raschen Verfügbarkeit der Gerätschaften konnte bereits am 11.02.2020 ebenfalls auf Anordnung des Gesundheitsamtes eine Sicherheitschlorung innerhalb des Krankenhauses in die Wege geleitet werden. Aktuell sind dem Gesundheitsamt die Pressemitteilung zur Abkochanordnung an die Stadtwerke Donauwörth sowie Chlorungsanordnung an das Krankenhaus Donauwörth
Befunde der Wasserproben vom 10.02.2020 aus dem Krankenhaus Donauwörth vorgelegt worden, die mikrobiologisch nicht zu beanstanden sind, fasst die Pressemitteilung die bisherigen Ereignisse zusammen. 

Woher stammte die erste auffällige Probe?

An der Stelle der ursprünglich auffälligen Probe in der Donau-Ries Klinik Donauwörth befand sich ein Probenahmehahn. Dem Gesundheitsamt wurde mitgeteilt, dass hier nach Ausbau eine mögliche Verkeimungsquelle im Bereich der Anschlussstelle vorgefunden worden sei. Es erfolgten unter den bereits ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen ausgiebige Spülungen der Leitungen. Ein neuer Probenahmehahn wurde am 12.02.2020 nach Auskunft der Stadtwerke installiert.
Die Endbefunde der Kontrollproben der Stadtwerke vom 10.02.2020, die schwerpunktmäßig erneut am Eingang der Klinik, um das Krankenhaus und in der angrenzenden Wohnsiedlung entnommen wurden, liegen nun vor und sind ebenfalls mikrobiologisch unauffällig.

gKU-Chef Busse: „Wasser in der Donauwörther Klinik ist keimfrei“

Nach der Information des Gesundheitsamtes über die kritische Wasserqualität außerhalb der Donauwörther Klinik am Montagvormittag habe die Krankenhaus-Führung sofort eine Überprüfung des Wassers innerhalb des Gebäudes eingeleitet, informiert nun auch das gKU in einer Pressemitteilung.  „Wir haben am Montag unverzüglich sechs Wasserproben entnommen und einem Fremdlabor zur Untersuchung vorgelegt. Das Ergebnis haben wir am heutigen Donnerstag erhalten: Alle sechs Proben wiesen keine coliformen Keime aus und entsprachen der Trinkwasserverordnung“, betont Klinik-Vorstand Jürgen Busse. 

Die Klinikleitung gehe davon aus, dass die Wasserqualität während der gesamten Woche gut war. Aufgrund der Ergebnisse habe man beim Gesundheitsamt heute eine Anfrage zum weiteren Vorgehen gestellt. Busse legt Wert auf die Tatsache, dass es sich beim Probenentnahmehahn am Krankenhaus, durch den eine Verunreinigung des Wassers festgestellt wurde, um eine öffentliche Entnahmestelle handelt. Er liege im Verantwortungsbereich des Wasserversorgers.
Der Probenentnahmehahn, der inzwischen vom Wasserversorger ausgetauscht worden ist, sei kein Bestandteil der Hauswasserinstallation der Klinik. Sofern die Verunreinigung im Bereich des Hahns zu suchen sei, liege dies nicht im Verantwortungsbereich der Klinik. Bis zur Antwort des Gesundheitsamtes werden die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen für die Patienten inklusive der Wasserchlorung aufrechterhalten, heißt es in der Pressemitteilung.(pm)