Eltern aus dem Donau-Ries sind empört über die Maskenpflicht in Schulen. Vor dem Landratsamt in Donauwörth haben sie eine kleine Protestaktion gestartet. Bild: Simon Kapfer, Landratsamt Donau-Ries
Eltern aus dem Landkreis sind über die Maskenpflicht in Grundschulen empört. Sie fordern, dass diese, wie etwa im Nachbarlandkreis Neuburg-Schrobenhausen, ausgesetzt wird. So äußerte sich Landrat Stefan Rößle am vergangenen Mittwoch in einer Pressekonferenz

"Was uns dieser Tage erreicht, stellt alles Bisherige in den Schatten", beschreibt Landrat Stefan Rößle die aktuelle Situation im Landratsamt. Eine Flut an Briefen, E-Mails und Anrufen sei beim Landkreischef und dessen Verwaltung eingegangen, aufgebrachte Eltern machten offenkundig ihren Unmut über die Maskenpflicht in Grundschulen Luft. Eine Gruppe an Eltern übergab am vergangenen Mittwochnachmittag persönlich an Rößle eine Petition. Mehr als 1800 Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Tagen für die Aussetzung der Maskenpflicht an Grundschulen unterschrieben. Eine Mutter verärgert: "Kinder sind nicht die Treiber für Corona. Die Maßnahmen sind zu streng. Sie sollen in der Schule ihr Bestes leisten, das geht nicht mit Mundschutz." 

Landratsamt veröffentlicht Zahlen zu Corona-Infizierten

Vermehrt stellen sich Eltern die Frage, warum in Nachbarlandkreisen die Maskenpflicht für Grundschüler ausgesetzt wurde, im Donau-Ries jedoch an der Verordnung festgehalten werde. Landrat Stefan Rößle verwies in der Pressekonferenz am vergangen Mittwoch darauf, dass die Aussetzung der Maskenpflicht an Grundschulen eine Ausnahme sei. Möglich sei die Aussetzung nach Ansicht von Rößle nur dann, wenn sich das Infektionsherde lokal konkret einordnen lasse - dies sei im Landkreis Donau-Ries nicht der Fall. Beleg dafür sollen kürzlich veröffentlichte Zahlen sein, die die Verteilung und die Altersstruktur der Infizierten zeigen. 

Anträge bei der Regierung: Landrat hofft auf schnelle Entscheidung 

Um dennoch nichts unversucht zu lassen, werde Landrat Stefan Rößle zwei Anträge auf Prüfung bei der Regierung von Schwaben einreichen. Zum einen soll die Abstandspflicht von 1,5 Meter an Schulen geprüft werden. Zum anderen soll die Regierung entscheiden, ob auch an Grundschulen im Landkreis die Maskenpflicht ausgesetzt werden könne. Eine Prognose, wie das Urteil ausfallen könne, konnte der Landrat nur schwer treffen. Er vermute jedoch, dass zumindest die Aussetzung der Abstandspflicht wenig Aussicht auf Erfolg habe. Bei Bewilligung der Aussetzung der Maskenpflicht könne die Regelung entweder für den gesamten Landkreis gelten oder nur für einzelne Schulen.

Die Empörung der Eltern über die bayernweit geltenden Maßnahmen könne Rößle nachvollziehen: "Alle Eltern sind besorgt und wollen nur das Beste für ihre Kinder." Landrat Rößle hoffe auf Antwort seitens der Regierung bis spätestens zu den Herbstferien. 

Können Trennwände die Maskenpflicht ersetzen? 

Ebenso informierte Stefan Rößle über die derzeitige Unterrichtssituation an den Donau-Rieser Schulen. So werden derzeit an rund der Hälfte der Grund- und Mittelschulen im Landkreis die Schüler im Präsenzunterricht unterrichtet. Rund elf Schulen haben noch teilweise Präsenzunterricht, alle anderen Grund- und Mittelschulen unterrichten im Wechselmodell. An Realschulen und Gymnasien im Landkreis finde der Unterricht im Wechselmodell statt, den Abschlussklassen sei es jedoch möglich am Präsenzunterricht teilzunehmen. Auch Trennwände aus Plexiglas können, so das Ministerium, nicht als Ersatz für die Maskenpflicht in Schulen fungieren.