„Das ist nicht nur für unsere Schule ein Meilenstein, sondern für die gesamte Region Nordschwaben“, betonte Schulleiterin Anja Behnke in ihrer Ansprache. Seit Beginn des Schuljahres 2024/2025 findet die Ausbildung der Zimmerer nicht mehr ausschließlich in Immenstadt statt, sondern auch in Donauwörth. Dafür war der Bau einer neuen Werkhalle erforderlich geworden.
Der Kreistag des Landkreises Donau-Ries hatte frühzeitig die Weichen für das Projekt gestellt. Der Spatenstich erfolgte im Mai 2024 – nicht einmal 18 Monate später steht das Gebäude nun mit modernster Ausstattung bereit. „Praxisnahes Arbeiten auf höchstem Niveau sei hier nun möglich", sagt Behnke.
Kosten deutlich unter der Prognose
Auch Landrat Stefan Rößle hob hervor, dass der Neubau ein wichtiges Signal für die Region sei. Es bestand großes Interesse daran, so Rößle, dass die Zimmerleute ihre schulische Berufsausbildung nicht mehr in Immenstadt machen müssen. Am neuen Holzzentrum werden nun Schülerinnen und Schüler aus den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, der Stadt Augsburg sowie Teilen der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg unterrichtet.
Derzeit lernen dort 129 angehende Zimmerer und 99 Schreiner. Eine Machbarkeitsstudie hatte gezeigt, dass nur ein Neubau den Anforderungen gerecht werden würde. Landrat Stefan Rößle: „Es war klar, dass wenn wir den Sprengel bekommen, wir auch bauen müssen – und dass das Gebäude zum Schuljahr 2025/2026 stehen muss. Und es strahlt!“
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund neun Millionen Euro – und damit weniger als ursprünglich veranschlagt (10,5 Millionen Euro). 5,65 Millionen Euro steuerte die Regierung von Schwaben bei, 134.000 Euro kamen vom Freistaat Bayern. Die Gesamtkosten für den Landkreis belaufen sich letztendlich auf 3,22 Millionen Euro.
Nachhaltig gebaut – natürlich in Holz
Das neue Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet. Wie Landrat Stefan Rößle und Architekt Michael Leberzammer erklärten, herrschte in dieser Frage von Anfang an Einigkeit. „Es gab keine Gegenargumente“, so Leberzammer vom Nördlinger Büro sl2 Architekten, das den Neubau geplant hat. Das Holzzentrum umfasst vier Bankräume, zwei große Maschinenräume sowie einen Fachraum mit PC-Arbeitsplätzen. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 1.500 Quadratmeter.
Langfristig soll der Neubau an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Besonders Kreisrat Erwin Taglieber hatte sich für das Bauvorhaben starkgemacht, sagte Landrat Stefan Rößle. Für Rößle war die Einweihung zugleich ein besonderer Moment: Es war die letzte Schuleinweihung seiner Amtszeit – nach 24 Jahren an der Spitze des Landkreises kandidiert er im Frühjahr 2026 nicht mehr. Den kirchlichen Segen spendete Dekan Robert Neuner dem Gebäude.