Bild: Dramatisches Ensemble
Auch in diesem Jahr wird das Dramatische Ensemble mit seinem Thespiskarren wieder ein wichtiger Bestandteil des Nördlinger Stadtmauerfests sein. Besucher*innen erwarten neue Abenteuer des Aufschneiders Schelmuffsky.

Wenn es in Nördlingen historisch wird, ist das Dramatische Ensemble (DE) dabei. Seit nunmehr 29 Jahren bereichert die Nördlinger Schauspieltruppe das Stadtmauerfest mit ihrem Thespiskarren: Rund um den mit bunten Lumpen und Kostümen dekorierten Schauspielerkarren unterhält das DE das Publikum mit „Possenspiel und Tragedeyen“. Ein Kuriositätenkabinett hat die Truppe schon aufgefahren, Commedia dell'Arte, bayerische Gstanzln, Musikspektakel, Straßentheater – kurz, alles, was eine fahrende Truppe so im Repertoire hat. Obenan steht der Gedanke, das Nördlinger Fest mit kreativen, eigenen Stücken aufzuwerten und das Publikum richtig zum Lachen zu bringen – natürlich ganz ohne Gage.

Die Geschichte vom Grafen und der Sau

„Früher sind wir einfach mit unserem Thespiskarren von Lager zu Lager gezogen und dort aufgetreten, wo das Publikum uns sehen wollte“, erzählt DE-Vorsitzender Gerhard Munk. Mittlerweile besitzt das DE eine eigene Spielstätte zwischen Sankt Georgskirche und Kriegerbrunnen, auf der die Stücke kostenlos zu erleben sind. Es wird historisch und ein bisschen verrückt: In diesem Jahr hat sich Texter Bernhard Hampp wieder neue kuriose Abenteuer rund um den barocken Weltreisenden und Aufschneider Schelmuffsky ausgedacht, die als Musiktheater mit Reimen und Pantomime präsentiert werden. Unter der Leitung von Michael Eßmann bringen die DE-Kinder Großen und Kleinen „Die Geschichte vom Grafen und der Sau“ näher: Wer die Sage vom So G'sell so noch nicht kennt, ist hier richtig. Aber auch alle anderen werden einen Heidenspaß haben.

Voller Stimm- und Körpereinsatz der Schausteller*innen

DE-intern gilt das Stadtmauerfest als Härtetest: Bei vollem Stimm- und Körpereinsatz sind schon etliche DE-Mimen an ihre Grenzen gegangen. Und mancher Festbesucher reibt sich verwundert die Augen, wenn inmitten historischer Gewandeter ein paar Figuren im Froschkostüm oder als Maharadscha verkleidet zu erspähen sind – Schauspieler eben.

Ihren Wagen ziehen die DEler immer noch selbst durch die Stadt: beim historischen Straßenumzug, und zwar per Hand, wie es wohl auch die ärmsten Schauspieler in alten Zeiten getan haben. Häufigste Frage von Umzugsbesucher: „Wo habt Ihr eure Gäule gelassen?“ Ein paar Pferde – oder zumindest Pferdestärken, wären manchmal wirklich praktisch. Denn selbst in der Altstadt gibt es so manchen schweißtreibenden Anstieg. (pm)