Unter dem Motto „Grüne Zweige, bunte Bänder – Frühjahrsbrauch im Ries“ erfährt man noch bis zum 23. Juni was es mit den diversen Bräuchen und Traditionen im Ries auf sich hat. Bild: Doris Dollmann
Unter dem Motto „Grüne Zweige, bunte Bänder – Frühjahrsbrauch im Ries“ erfährt man noch bis zum 23. Juni was es mit den diversen Bräuchen und Traditionen im Ries auf sich hat.

Angesichts der großen Vielzahl sei es schwierig gewesen, sich festzulegen und auszuwählen, so Volontärin Ingrid Rickstat bei der Erläuterung des thematischen Aufbaus der Sonderausstellung. Neben den kirchlichen Bräuchen habe man auch versucht, die ganz persönlichen Familientradtionen mit aufzunehmen, insbesondere das Essen. „Man könnte fast meinen“, so Rickstat wörtlich, „die ganzen Feste sind nur ein Vorwand für gutes Essen“. Übersichtlich aufgebaut und thematisch geordnet, findet man in der Sonderausstellung zahlreiche Exponate. Zu sehen sind unter anderem eine Rätsche, denn am Karfreitag schweigen die Kirchenglocken oder das typische Gründonnerstagsessen. Man erfährt aber auch, welchen Ursprung das „Birkenstecken“ in der Nacht zum 1. Mai hat und was ein „Stabengucker“ ist.

Die Ausstellungsstücke stammen überwiegend aus Kirchenbeständen oder sind Leihgaben von Privatpersonen. Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian dankte in ihrer Rede den vielen fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bis nachts um drei Uhr den Schaukästen den letzten Schliff verliehen, oder besser gesagt die letzten Streifen entfernt haben. Bezirktagspräsident und Ausgburger Landrat Martin Sailer war das erste Mal in seiner Amtszeit in Maihingen. Der Bezirkshaushalt ist mit 890 Millionen Euro zwar gut aufgestellt, aber 95 % davon entfallen nach seiner Auskunft auf soziale Projekte. Lediglich 5 %, also ca. 11 Millionen Euro werden für kulturelle Zwecke verwendet. Gefördert wird unter anderem ein Museumsprojekt in Wemding, das noch diesen Herbst eröffnet werden soll.

Wie immer, bietet das Maihinger Museum auch diesmal wieder während der Ferien ein ansprechendes Begleitprogramm für Kinder an, zum Beispiel Ostereier gestalten, Muttertagsüberraschungen basteln und Lebkuchen verzieren. Anmelden kann man sich unter mklr@bezirk-schwaben.de oder telefonisch unter 0 90 87 92 07 17-0. Die Kursgebühr beträgt 4 € + Materialkosten.

Abgelöst wird diese Sonderausstellung übrigens dann im Juli von der „Utopie Landwirtschaft“, die von sechs Bayerischen Museen konzipiert worden ist. Was hat sich bewährt und was schlug, wie beispielsweise der Versuch, Seidenraupen zu züchten, fehl?