Anschließend wurden die Feuerwehren Mertingen, Druisheim und die Kreisbrandinspektion zu der Brandstelle entsendet. Dort angekommen wurde jedoch schnell klar, weitere Unterstützung zu benötigen.
Insgesamt wurden für die Übung über 20 Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Donau-Ries und dem benachbarten Landkreis Dillingen alarmiert. Zum Einsatz kamen dabei vorrangig Feuerwehren mit Waldbrandsätzen, einer speziellen Ausrüstung für die Brandbekämpfung in der Vegetation oder mit wasserführenden Fahrzeugen. Ebenfalls mit im Einsatz waren Kräfte des THW, der Johanniter, der Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter (UG-ÖEL), der Katastrophenschutzbehörde und des Forstamtes. In Summe befanden sich über 250 ehrenamtliche Kräfte im Einsatz. Das von der Freiwilligen Feuerwehr Mertingen, der Kreisbrandinspektion und dem Landratsamt Donau-Ries ausgearbeitete Szenario stellte für alle Anwesenden eine Herausforderung dar. Dabei drohte sich das in einer Schlucht ausgebrochene Feuer beidseitig über steile Hänge in den Hochwald auszubreiten. Allein im Waldgebiet mussten drei Einsatzabschnitte gebildet werden, um die Ausbreitung der Flammen auf der etwa zehn Hektar großen Fläche zu verhindern.
Ausbildungs- und Gerätekonzept zeigt Erfolg
Die vor zwei Jahren im Landkreis Donau-Ries begonnene einheitliche Vegetationsbrandausbildung und die damit einhergehende Ausrüstung mit eigens für solche Einsätze konzipierten Gerätschaften zeigten während der Übung ihre Wirkung.
Von den Einsatzkräften wurden zunächst Ankerpunkte gesetzt, Wundstreifen angelegt, mit wassersparenden „D-Schläuchen“ Kaskadenaufbaue vorgenommen oder mit Löschrucksäcken Glutnester abgelöscht. Da die Einsatzstellen nicht direkt mit Fahrzeugen zu erreichen waren, mussten mittels Faltbehältern auch sogenannte Wasserübergabepunkte errichtet und mit Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen befüllt werden. Um das Wasser anschließend zur Einsatzstelle zu befördern, mussten mehrere etwa 600 Meter lange Schlauchleitungen verlegt werden.
Verbesserungspotenziale wurden ermittelt
Ziel einer Übung ist selbstredend immer auch das Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen. Festgestellt wurden dabei beispielsweise Kommunikationsprobleme bei der Anforderung von Wassernachschub mit Tanklöschfahrzeugen. Nachdem diese Probleme erkannt und behoben wurden, konnten die Arbeiten weitergeführt werden. Als sehr hilfreich erwiesen sich hierbei die erstmals bei einer Übung eingesetzten Lotsen. Bei diesen handelt es sich um ortskundige Waldbesitzer, die auf Quads oder Motorrädern die Einsatzfahrzeuge durch das verzweigte Wegenetz im Wald an die Einsatzstellen lotsten und hilfreiche Tipps gaben.
Auch außerhalb des Waldes gab es viel zu tun
Um den Tankpendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen und damit die ununterbrochene Wasserzufuhr aufrechtzuerhalten, wurden während der Übung innerorts zwei Wasserentnahmestellen aus dem Ortswassernetz aufgebaut. Im Einsatz waren dabei auch zwei Landwirte mit sogenannten Zubringeranhängern. Diese fassten jeweils 18.000 Liter Wasser. Um die Zubringer schnell füllen zu können, wurde an der Schmutterbrücke von zwei Feuerwehren mit Tragkraftspritzen eigens eine provisorische Wasserentnahmestelle errichtet. Die Einsatzleitung mit der UG-ÖEL wurde außerhalb des Waldes am Krautgarten aufgebaut. Der Bereitstellungsraum fand in der Lauterbacher Straße seinen Platz. Die Verpflegung sowie die sanitätsdienstliche Absicherung der insgesamt rund 250 anwesenden übernahmen die Johanniter Donauwörth.
Resümee der Übung
Zusammenfassend zeigen sich die Verantwortlichen mit der Übung sehr zufrieden. Mit Blick auf Vegetationsbrände befinde man sich im Landkreis Donau-Ries auf einem sehr gutem Weg. Das erlernte Wissen konnte während der Übung sehr gut umgesetzt und geprobt werden. Durch die Übung konnten aber auch neue Erkenntnisse gewinnen, die in die weitere Ausbildung mit einfließen werden. Abschließend sprachen Kreisbrandrat Heinz Mayr, Vegetationsbrandausbilder Marco Zeltner und der Übungsorganisator aus dem Landratsamt Donau-Ries, Daniel Zolda allen Teilnehmenden ihren Dank für den anstrengenden Einsatz in ihrer Freizeit und trotz bestem Sommerwetter aus. (dra)