Projektleiter Andreas Schmutterer vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries präsentierte die bunte Wiesenvielfalt mit Arten wie Margerite, Kuckucks-Lichtnelke und der selten gewordenen Wiesen-Glockenblume. In diesem Gebiet wurden bereits in den Jahren 2022 und 2023 auf Teilflächen Wiesen streifenweise neu angelegt. Das Saatgut stammt aus der direkten Umgebung, von den noch ursprünglich erhaltenen Flächen der Region; damit wird sichergestellt, dass die Artenzusammensetzung und die Pflanzen gut an die örtlichen Bedingungen angepasst sind.
Auch Landrat Stefan Rößle, 1. Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands, informierte sich vor Ort über die ersten Erfolge. In den Gesprächen mit den Beteiligten wurde deutlich, wie komplex die Wiederherstellung, Pflege und Verwertung artenreicher Wiesen ist – und wie wichtig dabei die enge Zusammenarbeit mit Landwirten sowie die Berücksichtigung der jeweiligen Standortgegebenheiten sind. Dabei wurde auch hervorgehoben, wie wichtig Viehhaltung ist, damit das artenreiche Heu in der Region verwertet werden kann.
Der Spaziergang fand im Rahmen der „Wiesen-Initiative“ des Landschaftspflegeverbands Donau-Ries statt. Ziel des Projekts ist es, dem Rückgang artenreicher Wiesen entgegenzuwirken und neue, wertvolle Lebensräume zu schaffen. Gefördert von der Regierung von Schwaben läuft das Projekt bis Ende 2028. Es richtet sich an öffentliche Flächeneigentümer, Kommunen sowie landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Wiesenflächen durch traditionelle Heunutzung bewirtschaften und erhalten möchten. Daneben sollen seltene Pflanzen-arten erhalten und der Biotopverbund gestärkt werden. Aktuelle Umsetzungsschwerpunkte liegen bei Oettingen, Rudelstetten und Donauwörth.
Bei der Veranstaltung wurden auch die knappen Mittel in der Landschaftspflege thematisiert. Die bayerischen Landschaftspflegeverbände fordern den Landtag auf, an der Umsetzung der bayerischen Naturschutzziele festzuhalten und dafür trotz schwieriger Haushaltsbedingungen in den nächsten Jahren ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen. Derzeit bestehen massive Engpässe; der freiwillige Weg in der Naturschutz-Umsetzung in Kooperation mit den Landwirtschaftsbetrieben aus der Region erfordert eine ausreichende Mittelausstattung für Naturschutzförderung und Landschaftspflege. Daher wurde vom deutschen Verband für Landschaftspflege die Kampagne „Wir machen Landschaft“ gestartet, um den Beitrag der Landschaftspflegeverbände für den Erhalt vielfältiger Kulturlandschaften deutlich zu machen.(dra)