17. Juni 2019, 14:44
Landespflegeverband

Invasive Pflanze erobert den Landkreis

Orientalische Zackenschötchen am Straßenrand in der Nähe von Lierheim. Bild: Michaela Schneller
Leuchtend gelbe kräftige Blüten, löwenzahnähnliche Blätter und auf den ersten Blick schnell mit Raps zu verwechseln: Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) besiedelt derzeit Straßenränder, Brachflächen, Wiesen und Ackerflächen im Landkreis Donau-Ries und verdrängt dadurch heimische Pflanzen.

Das Orientalische Zackenschötchen gehört ähnlich wie der Raps und der Senf zur Familie der Kreuzblütler. Die Pflanze erreicht eine Höhe von ca. 150 cm und kann ein Alter von bis zu 10 Jahren erreichen. Der aus Osteuropa und Sibirien eingewanderte Neophyt zeigt sich in voller Blüte von Mai bis August. Die Ausbreitung findet überwiegend durch Samen statt, von denen eine einzelne Pflanze innerhalb einer Blütezeit bis zu 5.000 Stück produzieren kann. Das Orientalische Zackenschötchen bevorzugt vor allem wärmere, nährstoffreiche und offene Standorte. Findet die Pflanze derartige Standortbedingungen bildet sie großflächige und dichte Bestände. Durch seine robuste und konkurrenzstarke Art verdrängt es heimische Pflanzenarten und sogar landwirtschaftliche Kulturpflanzen. Besonders drastisch ist die Ausbreitung des Orientalischen Zackenschötchens im Landkreis derzeit entlang von Straßenrändern. Von dort aus wandert der Neophyt bereits in die seltenen Magerrasenkomplexe ein und gefährdet damit die besondere Tier- und Pflanzenvielfalt dieses Lebensraums.

Um der invasiven Pflanze Herr zu werden, gibt es derzeit noch kein Allheilmittel. Dennoch gibt es Mittel und Wege die Ausbreitung der Art einzuschränken. So müssen die betroffenen Stellen im Frühjahr und zur zweiten Blüte im Sommer zeitig gemäht werden, noch bevor das Zackenschötchen Samen ausbilden kann. Das angefallene Mähgut muss komplett entsorgt, am besten sogar verbrannt werden. Das Ausreißen der Pflanze oder auch eine Bodenbearbeitung betroffener Bereiche ist nicht unbedingt zu empfehlen, da sich das Zackenschötchen gut aus Wurzelstücken regenerieren kann und dadurch unter Umständen sogar gefördert wird. Erdtransporte mit Samen des Zackenschötchens sind ebenfalls dringend zu unterlassen, da sie zur weiteren Ausbreitung der Pflanze beitragen. Intakte und dicht bewachsene Vegetationsdecken sind zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung hilfreich. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.lfl.bayern.de. (pm)