26. Februar 2019, 14:16
Bund Naturschutz

Blühflächen: ja, aber richtig

Das Bild zeigt eine Futteresparsette. Bild: Vera Mayer
Blühflächen-Patenschaften sind spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in aller Munde. Vor einer falschen Anwendung der Blühflächen hat jetzt der Bund Naturschutz KG Donau-Ries in einer Pressemitteilung gewarnt.

Als zielführende Teilmaßnahme im Kampf gegen den dramatischen Artenschwund sieht der Bund Naturschutz Blühflächen-Patenschaften. Allerdings nur dann, wenn diese Maßnahme richtig angewendet wird. So müsse jeder, der eine Patenschaft für eine Blühfläche übernimmt, unbedingt zuvor abklären, ob auf angrenzenden Äckern Insektenvernichtungsmittel ausgebracht werden. Dann nämlich könnten, so heißt es in der Stellungnahme weiter, Blühflächen zur tödlichen Falle werden. Der Grund dafür: Die Insektizide könnten dann ebenso von den Pflanzen der Blühflächen und somit auch von den besuchenden Insekten aufgenommen werden.

„Zudem besteht das in der Regel verwendete Saatgut für Blühflächen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu großen Teilen aus nichtheimischen Pflanzen bzw. Zuchtsorten. Für viele heimische Insekten, gerade auch seltenere Arten, ist es daher oft nicht geeignet, da es z.B. kein passendes Raupenfutter oder spezielles Pollenangebot bietet und oft nur von häufig vorkommenden Insektenarten genutzt werden kann. Viele gefährdete, vom Aussterben bedrohte Tiere benötigen einheimische Wildpflanzen und auch extensiv bewirtschaftete Flächen wie Magergrünland oder Säume“, erklärt der Bund Naturschutz KG Donau-Ries.

Blühflächen seien nur dann wirklich nützlich, wenn auch in den direkt angrenzenden Flächen auf Insektizide verzichtet und bei der Anlage zumindest zum Teil auf regionsspezifisches Wildpflanzensaatgut zurückgegriffen werde, heißt es in der Stellungnahme weiter.

„Sind die oben aufgeführten Bedingungen erfüllt, kann die angebotene Patenschaft auch eine sinnvolle Möglichkeit sein, um die Landwirte bei einer naturverträglichen Bewirtschaftung zu unterstützen“, so der Bund Naturschutz abschließend. (dra)