Die Tierhaltung der Rinder und Katzen äußerst tierschutzwidrig, wie der Verein mit ihm zugespieltem Foto- und Videomaterial ausführlich belegen will. Bild: Animals United
Grobe Vernachlässigung, mangelnde und falsche Verpflegung, grausame Todesfälle und erschreckende Hygienemängel – so lauten die Vorwürfe der bundesweiten Tierschutzorganisation Animals United, die diese Situation auf einem Bauernhof in Oettingen ausgemacht haben will.
Oettingen Der Zustand eines Hofs bei Oettingen sei desolat und die Tierhaltung der Rinder und Katzen äußerst tierschutzwidrig, wie der Verein Animals United mit ihm zugespieltem Foto- und Videomaterial ausführlich belegen will. Wie Bürgermeisterin Petra Wagner bestätigt, wendet sich der Verein daher heute in einem Schreiben an die Bürgermeisterin und den Stadtrat. Der Verein fordert ein sofortiges und nachhaltiges Eingreifen der Behörden und bieten an, die Tiere in gute Hände zu vermitteln.
Die hygienischen Zustände des Hofs und des Stalls sind katastrophal, überall befinden sich große Mengen an Fäkalien und sperrmüllartige Gegenstände, an denen sich die Tiere verletzten können. Der Kot türmt sich teilweise bereits an den Wänden auf. Die Kühe können sich kaum bewegen, sind teils angekettet und voller Kot, so zeigen es die Aufnahmen der Tierschutzorganisation, die unserer Redaktion zugesendet wurden.
Der Tierschutzverein Animals United teilt außerdem mit, dass auch Anwohner den Aktivisten von toten Tieren erzählten, die sie immer wieder gesehen hätten. Die Tiere hätten kaum bis kein Wasser, das dargebotene Futter gäre und gammle mitunter. Auch die frei umherlaufenden Katzen befänden sich alle in einem schlechten Zustand – von Fliegenlarven übersät, stark abgemagert, dehydriert und verwahrlost. Mehrere mussten bereits von ihrem Leid erlöst werden. Tote Katzen liegen frei zugänglich herum, berichtet der Verein.
Stadt im Kontakt mit Veterinäramt 
Die Tierschützer erwägen, Strafanzeige gegen den Tierhalter zu erstatten, sofern dieser sich nicht einsichtig zeigt und die Tiere abgibt. Bereits mehrfach sei der Hof den verantwortlichen Behörden gemeldet worden, dessen Zustände beim Veterinäramt Donau-Ries seit Jahren bekannt seien. Ob und wie das Amt gegen die Zustände bislang vorgegangen ist, ist derzeit noch nicht bekannt.
Petra Wagner habe erst heute Mittag von den "erschütternden Zuständen" auf dem Hof in einem Schreiben der Tierschutzorganisation erfahren. Die Situation sei ihr erst seit heute bekannt. Zwar fehlt der Stadt eine rechtliche Grundlage, um direkt handeln zu können. Wagner will sich aber um den Missstand kümmern. "Wir werden mit dem Bauern Kontakt aufnehmen und sehen wie wir ihm und den Tieren helfen können", so die Bürgermeisterin. Wagner hat sich nun mit dem Veterinäramt in Verbindung gesetzt und wartet auf Rückmeldung. (pm/mk)
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