Hinweisschilder machen auf die Spielplatzsperrung aufmerksam. Bild: Matthias Stark
Gegen Klee auf der Wiese eines Riedlinger Spielplatzes ging die Stadtgärtnerei in dieser Woche mit dem giftigen Pflanzenschutzmittel Banvel M vor. Das Mittel war für den Einsatz eigentlich nicht zugelassen. 
Donauwörth - Bei der Stadtgärtnerei haben sich im letzten Jahr regelmäßig Eltern beschwert, deren Kinder auf dem Spielplatz in der Abt-Gallus-Straße in Riedlingen von Bienen gestochen wurden. Um die Blüte in diesem Jahr rechtzeitig zu verhindern, kam am Mittwoch nicht nur auf dem Spielplatz, sondern auch auf den Liegewiesen im Freibad der Unkrautvernichter Banvel M zum Einsatz. Der Spielplatz darf nun für einige Tage nicht benutzt werden, weil das giftige Herbizid erst wirken muss. Das erklären Hinweisschilder am Kinderspielplatz. Umstritten ist die Anwendung solcher Mittel nicht nur weil die Wirkstoffe gesundheitsschädlich für Menschen sind, sondern auch, weil durch die Anwendung wichtiger Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Bienen verloren geht. Für Bienen selbst ist das Mittel jedoch nicht schädlich.
Zulassungsbestimmungen sind kompliziert
Das Pflanzenschutzmittel ist in Deutschland zwar seit dem 31. Dezember 2017 nicht mehr zugelassen. Es gilt jedoch eine Aufbrauchfrist bis 30. Juni 2019. Auf der Rasenfläche des Kinderspielplatzes hätte das Mittel aber trotzdem nicht verwendet werden dürfen. "Eine Anwendung von Banvel M auf Rasen im Bereich Kinderspielplatz ist nicht zulässig", erklärt Dr. Josef Huber von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Den Fehler räumt auch die Stadt Donauwörth ein. "Das Mittel wurde auf den Flächen irrtümlich angewendet", so die Stadt und erklärt den Irrtum mit der "Komplexität der Zulassungs- und Anwendungsbestimmungen von Pflanzenschutzmitteln".
Der Verkauf von Banvel M ist nicht mehr erlaubt, Lagerbestände dürfen aber bis nächstes Jahr im Juni aufgebracht werden. Für Golf- und Sportplätze darf das Mittel verwendet werden, nicht aber für Spielplätze. Andere Herbizide mit den gleichen Wirkstoffen sind hingegen auf Rasen im Freibad oder Spielplatz einsetzbar. Die Stadtgärtnerei will künftig auf ein anderes, vergleichbares Pflanzenschutzmittel mit entsprechender Zulassung zurückgreifen, erklärt die Stadt. Jahreszeitlich sei die Anwendung ohnehin auf absehbare Zeit nicht mehr von Nöten.
Spielplatz darf am Montag wieder betreten werden
Bis zum kommenden Montag dürfen Kinder nun den Spielplatz nicht benutzen. Denn erst wenn das Mittel getrocknet ist, wird wieder gemäht. Erst danach darf auf dem Spielplatz wieder getobt werden.