15. August 2019, 07:19
Kreiswasserwacht Nordschwaben

Wasserwachten leisten Wachdienst in Wangerooge, Usedom und Rügen

Jakob Roßkopf, Eva-Maria Aumiller, Anja Aumiller und Florian Fritsch nach einer Schwimmeinheit am Strand von Wangerooge. Bild: M. Dinkelmeier
Die Kreiswasserwacht Nordschwaben ist derzeit durch Rettungsschwimmer aus den Ortsgruppen Bäumenheim und Wemding auf den Inseln in Wangerooge, Usedom und Rügen vertreten.

Insgesamt sind in diesem Jahr acht ausgebildete Wachgänger auf Strandwache unterwegs und leisten unterstützend Wachdienst an den jeweiligen Badestränden. Im Landkreis Donau-Ries leisten dazu parallel die Ortsgruppen Bäumenheim, Donauwörth, Monheim, Rain und Wemding auch weiterhin ihren ehrenamtlichen Wachdienst, so Pressesprecher Michael Dinkelmeier von der Kreiswasserwacht Nordschwaben. Dinkelmeier merkt dabei an: „Wir kümmern uns ehrenamtlich im Landkreis vor Ort im Freibad oder an den Badeseen für die Wassersicherheit der Badegäste. Aktuell leisten 164 ausgebildete Wachgänger, darunter allein 51 Wachleiter, ihren ehrenamtlichen Dienst“.

Am Strand auf der Insel Wangerooge hält derzeit das junge Wachteam um Eva-Maria Aumiller (17), Anja Aumiller (20), Jakob Roßmann (18) und Florian Fritsch (21) aus der Wasserwacht Ortsgruppe Bäumenheim die Stellung am Wachturm und sorgen für die notwendige Wassersicherheit am und um den Strand. Die junge Wachmannschaft leistet dort überregional einen rund dreiwöchigen Wachdienst.

Rettungsschwimmer als Voraussetzung

Alle Wachgänger an der Ost- und Nordsee müssen ausgebildete Rettungsschwimmer und Inhaber des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Silber sein. Darüber hinaus ist ein Mindestalter von mindestens 16 Jahren und der Nachweis eines Erste Hilfe Kurses gefordert. Als die Donau-Rieser Rettungsschwimmer die Ausschreibung zur Strandwache entdeckt haben, hatten alle Teilnehmer das notwendige Fachwissen und die Qualifikation schon längst durch die örtliche Ausbildung in der jeweiligen Ortsgruppe in der Tasche. 

Die Rettungsschwimmer kehren von einer Motorbootsübung zurück an Land. Bild: M. Dinkelmeier

Strandwache bringt andere Aufgabenfelder und Gefahren mit sich

Der tägliche Wachdienst erfolgt zur Präsenzzeit von 10 bis 18 Uhr. Dabei leisten die Wachgänger täglich drei Stunden Wache auf dem Turm und Wachzeiten entlang des Strandes. Je nach den Gezeiten kann es durchaus vorkommen, dass die tägliche Badezeit wechselt und sich dadurch die Dienstzeiten verschieben. Bei allen Strandwachen gliedert sich das Aufgabenfeld in den Streifenwachdienst entlang des Strandes, Sanitätsaufgaben, Suche von vermissten Kindern, Prävention und Aufklärung der Badegäste über die Gefahren und Verhaltensregeln am Strand (beispielsweise das Betretensverbot von Buhnen, Nutzung von Drachen am Badestrand) bis hin zu einfachen Hilfsdiensten am Strand.

Bislang mussten die Wasserretter aus Nordschwaben bei Suchaktionen von vermissten Kindern, abgetriebenen Badegästen aufgrund von ablandigem Wind, Quallenstichen und starken Schürfwunden zur Hilfe eilen. Im Erstfall können die geschulten Retter auf deren Rettungsmittel (Gurtretter, Rettungsbrett, Stand up paddle, Motorboot, Wurfsack) zurückgreifen.

Wasserretterin Anja Aumiller ist abschließend beeindruckt vom überregionalen Wachdienst: „Im Vergleich zum Training in der Ortsgruppe lernt man auf Strandwache viel über die Verhältnisse am Meer wie Störmung und die damit verbundene Strömungsrettung“. Die 20-jährige Rettungsschwimmerin und ihre Wasserwachtskollegen sind sich einer Meinung, dass die Wasserrettung am Strand nochmals deutlich mehr Verantwortung mit sich bringt und die Verhältnisse am Meer rasant wechseln können.

Die Gemeinschaft unter den Strandwachgängern setzt sich aus verschiedenen Organisationen Deutschlands, sogar anderer europäischer Länder zusammen. (pm)