Agri-PV

Grüne Energie vom Feld: Oberndorf wird Pilotstandort für Agri-PV

In Oberndorf soll eine hochmoderne Agri-PV-Anlage entstehen, ähnlich wie diese Anlage auf dem Bild. Bild: Doppelernte
Landwirtschaft, Naturschutz und erneuerbare Energien im Einklang - auf 28 Hektar entsteht in Oberndorf eine Agri-PV-Anlage, die all diese Faktoren vereint. Der Baubeginn für das Millionen-Projekt ist für den Sommer 2025 geplant.

Das Münchner Cleantech-Startup "Feldwerke Solar GmbH" wird in Oberndorf ihr bisher größtes Agri-PV-Projekt verwirklichen. Das Unternehmen, gegründet im Jahr 2023, entwickelt Agri-Photovoltaik-Konzepte (Agri-PV), die eine gleichzeitige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und die Stromerzeugung ermöglichen. Das Besondere: Ein einachsiges Trackersystem, das sich nach dem Sonnenstand ausrichtet. Die Module sind mittig auf der Reihe angebracht und folgen der Sonne im Laufe des Tages von Ost nach West.

Dieses System erlaubt es, die Module bei Bedarf hochzuklappen, um die Bewirtschaftung der Fläche zu erleichtern. Ausgangspunkt für die Gründung des Unternehmens war die im Jahr 2023 überarbeitete Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), in der Agri-PV erstmals in die Förderkulisse aufgenommen wurde. „Das Thema wurde lange nicht ernst genommen“, sagt Unternehmensgründer Nicolai Reiners und berichtet weiter: „Wir haben aber gesehen, dass hier großes Potenzial besteht – sowohl für die Energiewirtschaft als auch für die Landwirtschaft.“

Das soll entstehen

Auf einer 28 Hektar großen Fläche nördlich von Oberndorf wird das Leuchtturmprojekt gebaut werden. Die voraussichtliche Stromproduktion liegt bei rund 22 Gigawattstunden jährlich, was dem Verbrauch von etwa 5.500 Haushalten entspricht. Die installierte Leistung liegt bei 16,8 Megawatt. Etwa 90 Prozent der Fläche bleiben weiterhin landwirtschaftlich nutzbar. Der Baubeginn ist für Juli/August angedacht. „Die Bauzeit beläuft sich auf rund vier bis fünf Monate. Der Boden muss nach den Bauarbeiten weiterhin in einem vernünftigen Zustand sein. Daher müssen wir unsere Anlage im Sommer bauen", berichtet Reiners. Rund zehn Millionen Euro investiert das Unternehmen in die Anlage in Oberndorf. 

Gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Unternehmen

Mit ihrer Idee im Gepäck machten sich die Münchner auf die Suche nach geeigneten Standorten. „Wir haben ökologische Betriebe herausgesucht und angesprochen, speziell in Bayern und Baden-Württemberg", blickt Reiners zurück. In Oberndorf sind die Unternehmensgründer fündig geworden. Über die Zusammenarbeit wissen sowohl die Unternehmer als auch Oberndorfs Bürgermeister Franz Moll nur Positives zu berichten. „Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl. Die Art der Anlage war ausschlaggebend", erzählt Moll. Das Genehmigungsverfahren für die Agri-PV-Anlage verlief zügig, worüber Reiners sehr froh ist. „Die Genehmigung haben wir in rekordverdächtiger Zeit bekommen", freut sich der Unternehmer. 

 

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