Bereits seit Jahren beschäftigt sich der Landkreis mit der Frage, wie eine Beteiligung an den Kosten der Bäder möglich sei – insbesondere im Hinblick auf den Schulschwimmunterricht. Vor mehreren Jahren war das Thema bereits in aller Munde, denn die Initiatoren für die Wiedereröffnung des Almarins in Mönchsdeggingen hatten auf eine großzügige Unterstützung durch den Landkreis Donau-Ries gehofft. Ein Engagement des Landkreises in finanzieller Hinsicht sei jedoch nicht möglich gewesen, da dort kein Schwimmunterricht für weiterführende Schulen stattfinden könnte und damit die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Beteiligung fehlten. Anders sieht es nun in Nördlingen und Asbach-Bäumenheim aus: Hier werden die Schülerinnen und Schüler regelmäßig die Bäder im Rahmen des Sportunterrichts nutzen.
Kommunen fordern mehr Unterstützung
Der Schlüssel zum Erfolg sei, so Rößle, die Zahlung kostendeckender Gebühren durch den Landkreis – inklusive Investitions- und Finanzierungskosten. Damit werde der tatsächliche Aufwand gerecht vergütet. Laut Martin Müller, Kämmerer im Landratsamt Donauwörth, seien den Kommunen vom Landkreis weitere Kompromissangebote in Aussicht gestellt worden. So zum Beispiel rechne der Landkreis die Nutzung einer Schulklasse immer als Einfachbelegung an und dies, obwohl bei den geplanten Hallenbädern mehrere Klassen gleichzeitig untergebracht werden könnten. Damit kommt der Landkreis den Hallenbädern finanziell weiter entgegen.
Vertreter aus Nördlingen und Asbach-Bäumenheim hatten sich danach erneut an den Landkreis gewandt und um eine weitere Erhöhung der finanziellen Unterstützung gebeten. Neben den kostendeckenden Gebühren sei ein zusätzlicher jährlicher Zuschuss nötig, um die finanzielle Belastung zu mildern. Landrat Stefan Rößle bot einen möglichen zusätzlichen Aufschlag in Höhe von 50.000 Euro jährlich an. Aus Sicht der Kommunen sei dies jedoch zu wenig – sie forderten zusätzlich 100.000 Euro jährlich.
Prozentualer Zuschuss statt Pauschale
Im Kreistag wurde daraufhin kontrovers über die Höhe der zusätzlichen Zahlungen diskutiert – „die Meinungen im Kreistag gingen weit auseinander", berichtete Rößle. So sei man überein gekommen, dass ein pauschaler Aufschlag nicht die optimale Lösung sei. Ein prozentualer Aufschlag könnte hier den besseren Weg darstellen. Der nun vorgeschlagene Zuschuss von 50 Prozent auf die kalkulierten Kosten stelle aus seiner Sicht eine „sehr, sehr großzügige Lösung“ dar. Er betonte jedoch: „Egal, wie wir heute abstimmen werden. Es spricht einiges für diese Lösung." Für den Fall, dass die Finanzierung der Hallenbäder nicht klappe, müsse der Landkreis selbst für den Bau eines Hallenbades sorgen. „Möglicherweise bräuchten wir sogar zwei Hallenbäder im Landkreis. Es spricht vieles dafür, dass wir diese Hallenbäder nutzen, die gebaut werden", appelliert Rößle an die Ausschuss-Mitglieder.
Finanzielle Auswirkungen und langfristige Perspektive
Nun müsse final entschieden werden, ob der Landkreis neben den kostendeckenden Beiträgen auch anteilige Investitionskosten übernimmt. „Mit dem avisierten Kostenanteil von 4,52 Millionen Euro würde der Landkreis eine erhebliche Mitfinanzierung des Hallenbades in Bäumenheim leisten", berichtet Martin Müller, Kämmerer im Landratsamt Donauwörth. Ebenso verhalte es sich beim Hallenbad in Nördlingen. Rößle rechnete vor: Aktuell zahlt der Landkreis rund 70.000 Euro pro Jahr für den Schulschwimmunterricht. Künftig könnten es bis zu 700.000 Euro jährlich werden – das Zehnfache. Über 30 Jahre hinweg entstünden so Förderbeträge in Höhe von etwa 6 Millionen Euro für Bäumenheim und 5,7 Millionen Euro für Nördlingen.
Wie sich die Fraktionen in der Diskussion geäußert haben, lest ihr hier.