Ein Großprojekt für Bildung und Freizeit in Asbach-Bäumenheim: Rund 50 Gemeinderatsmitglieder aus Asbach-Bäumenheim, Mertingen und Oberdorf sowie etwa 80 Bürger*innen nahmen am Mitttwochabend an einer Infoveranstaltung im Bürgersaal in Asbach-Bäumenheim teil. Architekt Peter Frank stellte die Pläne für den Neubau der Grund- und Mittelschule sowie die Ertüchtigung der bestehenden Sporthalle vor, während Architekt Andreas Löweneck die Planungen für das neue Hallenbad präsentierte.
Neues Schulzentrum mit "Lernhauskonzept"
Die neue Schule wird auf drei Etagen errichtet. Im Erdgeschoss sind Aula und Mensa für die Grund- und Mittelschule, Fachräume für beide Schulen, der Ganztagsbereich, Verwaltung und Küchenflächen vorgesehen. Über separate Treppenhäuser für beide Schulen gelangt man in die Obergeschosse. Während die Grundschule nach dem Lernhauskonzept mit zentralen Multifunktionsflächen geplant wird, erhält die Mittelschule größere Klassenzimmer nach dem "Churer Modell". Zwischen beiden Bereichen liegen gemeinsam genutzte Fachklassen. Im zweiten Obergeschoss sind weitere Fachräume - vor allem für die Mittelschule - vorgesehen.
Das Schulgebäude sei zwar effizient und wirtschaftlich geplant, habe aber hohe Aufenthaltsqualität, so Architekt Peter Franck. Ein Lichtschacht öffnet sich von der Aula bis ins zweite Obergeschoss und die Klassenräume erhalten Verbindungstüren zu Gruppenräumen. Außen wird das Erdgeschoss mit Platten verkleidet, die Obergeschosse erhalten eine langlebige Holzverkleidung. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage und extensive Begrünung geplant.
Sporthalle wird saniert
Die bestehende Sporthalle über dem alten Hallenbad soll saniert werden, damit sie weitere 25 Jahre genutzt werden kann. Ziel ist es, die Halle nicht nur barrierefrei und sicher zu machen, sondern auch für den Schul- und Vereinsport langfristig nutzbar zu halten. Vorgesehen ist ein neues Treppenhaus mit Aufzug, der Abbruch des bestehenden Treppenhauses sowie der Abriss des bestehenden Schwimmbeckens unter der Sporthalle. Das alte Becken erhält zwar eine neue Bodenplatte, doch die Räumlichkeit wird in Zukunft brach liegen bzw. als Lagerraum genutzt werden.
Im Außenbereich hat man sich - auch um Kosten einzusparen - gegen ein im Januar vorgestelltes Parkdeck entschieden. Die Parkplätze werden über die Eggelstettener Straße erschlossen.
Neues Hallenbad mit Sauna
Das neue Hallenbad in unmittelbarer Nähe der Schule wird ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen und Hubboden erhalten, außerdem ein "Schwimmenlernbecken" mit einer maximalen Beckentiefe von 1,32 Metern. Im Erdgeschoss des Hallenbades befinden sich der Kassenbereich, ein kleiner Kiosk, Umkleiden und Duschen. Im ersten Obergeschoss entsteht eine Saunalandschaft mit Hochtemperatursauna, Bio-Sauna, Dampfbad, Abkühlduschen, Ruhebereiche und einer Dachterrasse mit Außensauna.
Auch das Hallenbad erhält eine begrünte Dachfläche und eine PV-Anlage.
Wie wirtschaftlich ist das Hallenbad?
Während bisher 25.600 Besuche pro Jahr gezählt wurden, könnten sich die Besucherzahlen auf künftig 49.900 pro Jahr fast verdoppeln. Für die Saunalandschaft werden 13.400 Besucher*innen jährlich erwartet. Das habe eine Markt- und Umfeldanalyse ergeben, wie Planer Andreas Löweneck bei der Infoveranstaltung vorstellte. Trotz geplanter Einnahmen durch Eintrittsgelder wird das Bad ein Defizit von 277.000 bis 324.000 Euro verursachen. Löweneck stellte klar: "Öffentliche Hallenbäder können nicht wirtschaftlich betrieben werden und benötigen immer einen kommunalen Zuschuss". Die Bürgermeister Franz Moll (Oberndorf) und Veit Meggle (Mertingen) sicherten zu, dass die drei Gemeinden die Betriebskosten gemeinsam tragen und Asbach-Bäumenheim damit nicht alleine lassen werden.
Großprojekt kostet rund 74,7 Millionen Euro
Nach neuesten Schätzungen belaufen sich die Baukosten für Schule, Hallenbad, Sporthalle und die Containerschule auf insgesamt 74,7 Millionen Euro. Allein der Schulneubau samst Containerschule schlägt mit ca. 40,63 Millionen Euro zu Buche. Fördergelder sind in Höhe von 8,8 Millionen Euro zu erwarten. Für die Gemeinde Asbach-Bäumenheim fallen damit Kosten in Höhe von 26,8 Millionen Euro, für Mertingen 2,6 Millionen Euro und für Oberndorf 2,1 Millionen Euro an - die Aufteilung richtet sich nach den Schülerzahlen.
Die Kostenprognose für den Neubau des Hallenbads beläuft sich auf 24,5 Millionen Euro netto. Nach Abzug von Fördermitteln, einer Beteiligung des Landkreises sowie einer Spende reduzieren sich die Kosten auf 10,6 Millionen Euro. Die genau Aufteilung zwischen den Gemeinden steht noch aus. Im Raum stehen gut 7,4 Millionen Euro für Asbach-Bäumenheim, 2,1 Millionen Euro für Mertingen und rund 1 Millionen Euro für Oberndorf.
Für die Sanierung der Bestandssporthalle werden gut 3,5 Millionen Euro veranschlagt, wovon 1,07 Millionen Euro gefördert werden.
Bauzeit bis 2030
Während der Bauzeit wird der Unterricht in eine Containerschule ausgelagert. Die Container wurden aus Rain erworben und sollen im November aufgebaut werden. Ab Januar 2026 muss der Unterricht dann in der Interimsschule stattfinden.
Der Förderanträge für das gesamte Projekt müssen bis 30. September 2025 eingereicht werden, der Bauantrag könnte dann im Oktober 2025 folgen. Wie geht es dann weiter? Von Januar bis Mai 2026 laufen die Abbrucharbeiten an der alten Schule, der Schulneubau soll im Juni 2026 starten. Die Fertigstellung der Schule ist für Anfang bis Mitte 2029 vorgesehen. Das Hallenbad soll bis Ende 2028 fertiggestellt sein, die Sanierung der Sporthalle bis 2030.
Die Zeit drängt! Nach der Sommerpause müssen die Gemeinderäte von Asbach-Bäumenheim, Mertingen und Oberndorf den Plänen der Architekten also schnell zustimmen.