Die aktuelle Hitzewelle sorgt für volle Badeplätze in ganz Nordschwaben. Zahlreiche Menschen zieht es zur Abkühlung an die Seen, Weiher und Gewässer der Region. Doch was nach sorgloser Erfrischung aussieht, kann schnell lebensgefährlich werden.
Die Kreiswasserwacht Nordschwaben warnt eindringlich vor den Risiken offener Gewässer und appelliert an alle Badegäste, sich unbedingt an die Baderegeln am und im Wasser zu halten.
In ganz Bayern häuften sich zuletzt tragische Ertrinkungsunfälle – mehrere davon mit tödlichem Ausgang. Auch in Nordschwaben wurden unsere Einsatzkräfte beispielsweise zuletzt am Wochenende nach Schwenningen zu einem Einsatz alarmiert. Dort befand sich eine Person in Wassernot.
Christoph Marx, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Nordschwaben, zeigt sich besorgt:
„Wir erleben leider jedes Jahr aufs Neue, dass Menschen die Gefahren am und im Wasser unterschätzen. Gerade in freien Gewässern lauern Strömungen, Kälteschocks oder plötzlich abfallende Uferzonen, die für ungeübte Schwimmer zur tödlichen Falle werden können. Jeder Ertrinkungsfall ist einer zu viel – deshalb bitten wir alle, aufmerksam und verantwortungsvoll zu handeln und sich selbst beim Sprung ins kühle Nass nicht zu überschätzen.“
Die Wasserwacht weist darauf hin, dass viele Badegäste die Sicherheit eines Freibads mit der Situation an Naturgewässern verwechseln. An Badegewässern können verschiedene Faktoren den Badespaß negativ beeinflussen.
Michael Dinkelmeier, Pressesprecher der Kreiswasserwacht Nordschwaben, unterstreicht:
„Wasser zieht bei diesen Temperaturen viele Menschen magisch an – doch es darf nicht zur tödlichen Falle werden. Wir appellieren an jeden Einzelnen, sich bewusst zu machen: Sicherheit beginnt mit dem eigenen Verhalten. Wer Baderegeln missachtet, kann nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringen.“
Hitzeschutz nicht vergessen: Vor dem Baden unbedingt langsam abkühlen
Für die bevorstehenden heißen Tage rät die Kreiswasserwacht Nordschwaben: Vor dem Sprung ins kühle Nass sollte man den Körper unbedingt langsam abkühlen. Wer stark erhitzt ins kalte Wasser springt, riskiert Kreislaufprobleme bis hin zum Herzstillstand.
Es empfiehlt sich daher:
• Zunächst Hände, Arme, Gesicht und Oberkörper mit Wasser benetzen
• Erst dann langsam und kontrolliert ins Wasser steigen
• Auf Sprünge ins kalte Wasser nach intensivem Sonnenbaden unbedingt verzichten
Verhalten im Notfall – Was kann ich tun, wenn jemand ertrinkt?
Wenn eine Person im Wasser untergeht, zählt jede Sekunde. Die Kreiswasserwacht gibt folgende Empfehlungen für den Ernstfall:
1. Sofort laut um Hilfe rufen und umstehende Badegäste alarmieren.
2. Notruf 112 wählen und präzise Angaben zum Ort, zur Situation und zur Anzahl der betroffenen Personen machen. Die Ertrinkungsstelle im Wasser genau im Blick halten.
3. Nicht unüberlegt hinterherspringen – nur wer sich selbst nicht in Gefahr bringt und schwimmerisch sicher ist, sollte versuchen zu helfen.
4. Rettungsmittel nutzen, wenn vorhanden (z. B. Rettungsring, Luftmatratze, Ast oder andere schwimmende Gegenstände).
5. Den Betroffenen nicht aus den Augen verlieren, aber die eigene Sicherheit zudem auch nicht außer Acht lassen.
6. Nach der Rettung sofort Erste Hilfe leisten – bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage, bei Atemstillstand mit Wiederbelebung beginnen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Die Baderegeln sind zu finden unter: https://www.wasserwacht.bayern/baderegeln (dra)