Alte Bastei

Premiere: "Maria Holl - Hexenjagd in Nördlingen" begeistert auf der Freilichtbühne

Folterszene auf der Freilichtbühne: Maria Holl (Nina Hellriegel) und ihr Peiniger Caspar vollmar (Karl Mack). Bild: Fotohaus Hirsch
Mit großem Applaus feierte das historische Drama "Maria Holl - Hexenjagd in Nördlingen" seine mit Spannung erwartete Premiere auf der Nördlingen Freilichtbühne.

Mit großem Applaus feierte das historische Drama "Maria Holl - Hexenjagd in Nördlingen" seine mit Spannung erwartete Premiere auf der Nördlinger Freilichtbühne.

Vor der imposanten Kulisse in der "Alten Bastei" und dem aufwendigem Bühnenbild erlebten die Zuschauer*innen am Mittwochabend eine ergreifende Inszenierung unter der Regie von Carmen-Dorothé Moll.

Im Mittelpunkt des Stücks steht die wahre Geschichte der Nörldinger Wirtin Maria Holl (Nina Hellriegel), die Ende des 16. Jahrhunderts zu Unrecht der Hexerei beschuldigt wurde. In Nördlingen herrscht damals Angst, Misstrauen und Aberglauben. Frauen, die sich nichts zu Schulden kommen ließen, wurde der Hexerei beschuldigt. Urusla Haider (Maike Schweier/Jenny Kreim), Rebecca Lemp (Isabella Scher) und andere Frauen müssen auf dem Scheiterhaufen sterben. Plötzlich werden auch die Verdächtigungen gegen Maria Holl laut. Zusammen mit ihrem Mann Michel (Claus-Jürgen Rebbe) führt sie ein erfolgreiches Gasthaus, was Neid und Missgunst hervorruft.

Die standhafte Maria Holl

Schließlich wird Maria Holl verhaftet und verhört und grausam gefoltert. Trotz der Folter gesteht sie nicht eine Hexe zu sein und gibt auch keine anderen Frauen als solche an. Die Ratsherren rund um den Bürgermeister Johannes Pferinger (Alexander Güntert) sind zunehmend frustriert, da sie keine Geständnisse von ihr erhalten..

Als sich der Rat von Ulm, Marias Heimatstadt einschaltet und interveniert und schließlich auch das Volk Maria Holls Freilassung fordert, geben die Nördlinger Ratsherren endlich nach. Gezeichnet von der Folter kehrt sie in ihr Gasthaus und zu ihrem Mann zurück und wird vom wankelmütigen Volk bejubelt.  

Verbindung zur Gegenwart

Mit modernen LED-Projektionen und aktuellen Medienbildern zeigt die Inszenierung eindrucksvoll, wie Hexenjagden in der heutigen Zeit Gestalt annehmen könnten.

So gelingt dem Verein "Alt Nördlingen" e.V. eine Verbindung zur Gegenwart. Mechanismen von Angst, Manipulation und Ausgrenzung sind leider kein Relikt der Vergangenheit, sondern brandaktuell.

Die Premiere wurde mit stehenden Ovationen bedacht. Ein gelungener Auftakt für eine Inszenierung, die unter die Haut geht!

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