Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Technologie

Verkehrsverbundsbeitritt? Tendenz ja, aber die Zeit drängt

Regional des AVV. Bild: AVV
Bereits seit längerem steht ein Beitritt zu einem Verkehrsverbund im Raum. Die Mehrheit spricht sich dafür aus. Aber eine Entscheidung drängt.

Am Donnerstag wurde in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Technologie im Sitzungssaal des Landratsamtes ein Sachstandsbericht zu einem möglichen Beitritt des Landkreises Donau-Ries zu einem Verkehrsverbund gegeben.

Nach einem Vortrag der AVV-Geschäftsführerin Manuela Schaar mit MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch wurde im Laufe der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde klar: Der Großteil der Ausschussmitglieder spricht sich für den Beitritt aus. Die Fraktionen der Grünen, SPD und Freien Wähler sind geschlossen dafür. Auch Landrat Stefan Rößle positionierte sich nach der Diskussionsrunde: „Die Runde hat meine Entscheidung bekräftigt, einem Verbund beizutreten.“

Eine laute Gegenstimme kam hauptsächlich vom Nördlinger Steffen Höhn (CSU), der sich zwar nicht klar gegen einen Beitritt aussprach, allerdings eine in seinen Augen unklare Sachlage bezüglich der Kosten anmahnte. 

AVV oder MVV? Die Entscheidung eilt

Grundsätzlich geht es bei der Diskussion um einen möglichen Beitritt zum Augsburger Verkehrsverbund (AVV), der sich in Fusionsgesprächen mit dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) befindet. Der Beitritt allein zum AVV würde zwar bei den genannten Fraktionen ebenfalls Zustimmung finden, generell wäre aber der damit verbundene Beitritt zum MVV wünschenswert.

Die Zustimmung des Kreistages müsste allerdings noch in diesem Jahr – spätestens in der letzten Kreistagssitzung am 11. Dezember – fallen, um die Voraussetzungen des Beitritts bis zum 1. Januar 2027 zu schaffen. Dieser Stichtag ist entscheidend, will man die bereits in Aussicht gestellten Fördermittel des Freistaats Bayern bekommen. Bei einem Beitritt nach dem 1. Januar 2027 würden diese verfallen. Da jedoch AVV und MVV noch keine finale Entscheidung bezüglich einer Fusion gefällt haben, hängt auch der Landkreis noch etwas in der Luft. Allerdings konnte Dr. Rosenbusch bestätigen, dass vor der letzten Kreistagssitzung in diesem Jahr eine Fusionsentscheidung getroffen werde und somit der Kreistag auf Fakten basierend über den Beschluss abstimmen kann.

Mehrkosten aber auch Vorteile durch den Beitritt

Sollte der Landkreis einem Verkehrsverbund beitreten, würde dies einmalige Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro bedeuten. Dazu kämen jährliche Kosten von 1,2 Millionen Euro. Die bayerische Förderung würde allerdings einen Teil übernehmen, womit die einmaligen Kosten auf 40.000 Euro fallen würden, zudem würde sich der jährliche Kostenbetrag auf rund eine Million Euro reduzieren. Dies wären aber die Maximalsummen, wie Manuela Schaar betonte. Eher könne man mit niedrigeren Kosten rechnen.

Diese würden noch niedriger ausfallen, wenn die Fusion mit dem MVV zustande kommen würde. Da dort mehr Gesellschafter versammelt sind, würde der entsprechende Gesellschafterbetrag laut Dr. Rosenbusch wohl um 100.000 bis 200.000 Euro billiger werden. Zusätzlich dazu würden die Kosten für die Busverbindungen kommen, die der Landkreis jetzt aber auch schon trägt.

Dafür würde man von der bereits bestehenden Infrastruktur des AVV und MVV profitieren, was sich vor allem in der Verwaltung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Digitalisierung bemerkbar machen würde. Zudem könnten Fahrgäste mit einem Ticket vom Donau-Ries bis nach München fahren und dies in der App des Verkehrsverbunds bequem planen und buchen.

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

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