Das Nö-Mobil in Nördlingen. (Archivbild) Bild: Maximilian Bosch
Das Thema der On-Demand-Verkehre, also der flexiblen Bedarfsverkehre, begleitet Den Landkreis schon einige Jahre. Mit Nö-Mobil gibt es im Donau-Ries bereits ein Vorbild, das zufriedenstellend angenommen wird. Nun soll dieses Beispiel Schule machen und möglichst noch im Jahr 2025 auf den ganzen Landkreis übertragen werden.

Seit Mai 2021 gibt es in und um Nördlingen NöMobil. Das Rufbus-System ergänzt das Nahverkehrsangebot der Riesmetropole. Seither können stabile Nutzerzahlen verzeichnet werden. 51 524 Kilometer wurden 2023 mit NöMobil zurückgelegt. 13 343 Fahrgäste wurden transportiert. Das bedeutet, dass pro Monat durchschnittlich 1 110 Fahrgäste das Angebot nutzten. 80 Prozent der Fahrten fänden dabei im Nördlinger Stadtgebiet statt, die restlichen 20 Prozent seien Querverbindungen in die umliegenden Gemeinden, erklärt Jürgen Kunofsky, der für den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis verantwortlich ist. „NöMobil hat sich bewährt“, zeigte sich Landrat Stefan Rößle mit den Fahrgastzahlen zufrieden.

Nun soll es auch bei der Ausweitung des Angebots auf den Landkreis weitergehen. Zuletzt hatten finanzielle Fragen, wie höhere Treibstoffpreise, stark gestiegene Fahrerlöhne, sowie der gesteigerte Verwaltungsaufwand durch 9-Euro-Ticket, bzw. Deutschlandticket, Änderungen bei den Planungen notwendig gemacht und diese ausgebremst.

Auch bei den flexiblen Verkehren hätten sich neue Erkenntnisse ergeben, informierte Kunofsky. So hätten sich die On-Demand-Verkehre dahingehen verändert, dass sie mittlerweile einen taxiähnlichen Charakter mit hoher räumlicher und zeitlicher Flexibilität aufweisen, ekklärte Jürgen Kunofsky. Das bedeute sie seien flächenhafter, dafür aber auch mit sehr hohen Kosten verbunden. Erste Landkreise würden deshalb bereits ihre Verkehre wieder einstellen, da zu schwach nachgefragten Zeiten wie nachts oder am Wochenende, oftmals die Vorhaltekosten für Rufannahme, Disposition und Fahrerpersonal hoch seien

ÖPNV-Taxis als Ergänzung?

Eine Alternative, um die hohen Vorhaltekosten zu vermeiden, soll nun für den Landkreis Donau-Ries geprüft werden. Sogenannte ÖPNV-Taxis könnten zu den schwach nachgefragten Zeiten oder in weniger frequentierten Regionen das Angebot der Mobilbusse ergänzen. Vorteil, man könnte auf das bestehende Taxigewerbe zurückgreifen. Nachteilig könnte sich allerdings die fehlende Flexibilität der Taxen auswirken. Zunächst müsse allerdings geprüft werden, ob eine Zusammenarbeit mit dem Taxigewerbe überhaupt möglich sei. Die bisherigen Planungen zum Thema MobilBusse sollen dennoch weiterhin Bestand haben.Zusätzlich ein Callcenter eingerichtet werden, um den  Kunden ein ganzheitliches MobilBus-System zu ermöglichen. Eine Nummer für alles sozusagen.

Gottfried Hänsel (CSU) gab zu bedenken, dass auch beim möglichen Einsatz der ÖPNV-Taxis unbedingt die Barrierefreiheit gewährleistet sein müsse.  Außerdem drängte er darauf, dass das Angebot eher 2025 als 2026 kommen müsse, da die Bürger bereits darauf warten. Albert Riedelsheimer (Grüne) sprach sich ebenfalls dafür aus 2025 zu starten. Man könne dann sehen, wo es noch Probleme gäbe, und nachjustieren. Steffen Höhn (CSU) wünschte sich einen Zeitplan, um zu sehen was wann realistisch möglich sei. Die ÖPNV-Taxis stießen nicht auf seine Zustimmung, er plädierte dafür lieber ehrlich dazu zu stehen, wenn manche Regionen oder Zeiträume nicht darstellbar seien.

Landrat Stefan Rößle betonte, dass er es für „fahrlässig“ halte, den Einsatz der ÖPNV-Taxis nicht zu prüfen. Er erklärte außerdem, dass das Ziel 2025 aufgrund von Ausschreibungsfristen, sehr ehrgeizig sei. 

Die nächsten Schritte sind nun die Prüfung, ob die Einbindung des Taxigewerbes möglich ist und die Erstellung eines Zeitplanes für die Umsetzung.