Hofnarren, Nonnen, Bären, Löwen und viele weitere Faschingsfreunde zogen mit Musik, Tanz und guter Laune auf den Marktplatz, um Oberbürgermeister David Wittner den goldenen Schlüssel abzunehmen – ganz nach dem Vorbild anderer Faschingshochburgen.
Die Idee zum Rathaussturm hatte Pfarrer Benjamin Beck. Gemeinsam mit den Organisatoren des Blaulichtballs, der Faschingsgarde Baldonia aus Baldingen, den „Vom Riegelberg Gugga“ und Mitgliedern der Kolpingsfamilie wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Alle Beteiligten waren sich schnell einig: Ein solcher Rathaussturm darf in Zukunft nicht mehr fehlen.
Als Türmer führte Norbert Jawansky mit einer Büttenrede durch das närrische Spektakel. Mit viel Witz und einem Augenzwinkern brachte er verschiedene Themen zur Sprache, darunter auch die anstehenden Stadtratswahlen. Dann richtete er sich direkt an Oberbürgermeister David Wittner: „Den Schlüssel her und mit viel Glück, kriegst Aschermittwoch ihn zurück.“
Oberbürgermeister David Wittner ließ sich den Spaß nicht nehmen: „Wenn Nördlingen etwas kann, dann Geschichte schreiben – und heute schreiben wir unser erstes närrisches Kapitel.“ Zuvor erinnerte er an alte Nördlinger Bräuche wie das Bärenstechen der Lederer oder das „Verifest“ der Loder, die einst das Faschingstreiben der Stadt prägten. Passend dazu legten ihm die Narren eine Wurstkette um den Hals, bevor er den goldenen Rathausschlüssel an „Königin“ Verena Siegel vom Blaulichtball übergab.
Im Anschluss feierte das närrische Volk ausgelassen weiter. Die Tanzgruppe der Baldonia begeisterte mit schwungvollen Auftritten, während die „Vom Riegelberg Gugga“ für ausgelassene Stimmung auf dem Marktplatz sorgten. Bis in die Abendstunden wurde gesungen, getanzt und gelacht – ein gelungener Auftakt für die Nördlinger Faschingssaison. (dra)