Der britische Verpackungshersteller DS Smith hat vergangene Woche angekündigt, dass bis Ende 2026 fünf Produktionsstandorte in Deutschland geschlossen werden sollen. Nach Angaben des Unternehmens werden dadurch wohl rund 500 Arbeitsplätze wegfallen – 23 davon kommen aus dem Landkreis Donau-Ries, genauer gesagt aus Donauwörth. Weitere betroffene Standorte sind Paderborn, Hövelhof, Mannheim und Endingen. Am Standort Hamburg ist eine Teilschließung geplant. Mit den Schließungen reagiere man auf schwierige Marktbedingungen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Die Verpackungsstandorte seien strategisch überprüft worden, um Ressourcen zu optimieren und das Unternehmen optimal für weiteres Wachstum zu positionieren, bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens.
Entscheidung kommt "völlig überraschend"
Als „kleiner Bruder“ des Werks in Nördlingen wird auch in Donauwörth Verpackungsmaterial aus Wellpappe hergestellt. "Aufgrund der Größe des Standorts allerdings in kleineren Stückzahlen", erklärt Thomas Wittke, Betriebsrat am DS-Smith-Standort in Donauwörth. Den Mitarbeitenden habe er die Entscheidung des Unternehmens vor rund einer Woche mitgeteilt. „Für uns kam diese Entscheidung völlig überraschend“, so Wittke. Entsprechend groß sei der Unmut innerhalb der Belegschaft.
Unternehmen will "bestmögliche Lösung" für alle Mitarbeiter
Gemeinsam mit den zuständigen Arbeitnehmergremien wird es für DS Smith in den kommenden Monaten darum gehen, eine bestmögliche Lösung für alle Mitarbeitenden zu finden. Bis dahin könne das Unternehmen keine genauen Angaben machen, wie viele Arbeitsplätze tatsächlich betroffen sein werden, heißt es in einem Statement der Unternehmensgruppe. Reinier Schlatmann, Managing Director für Central EMEA Packaging bei DS Smith, bestätigt: „Die von uns unterbreiteten Vorschläge zielen darauf ab, auf die schwierigen Marktbedingungen zu reagieren und profitables Wachstum zu beschleunigen, indem wir dort einen Fokus legen, wo unsere Kunden es am dringendsten benötigen. Wir transformieren unser Unternehmen in einen noch stärkeren und nachhaltigeren Anbieter von Verpackungslösungen, der in der Lage ist, den sich wandelnden Anforderungen einiger der weltweit größten Marken gerecht zu werden und mit ihnen weiter zu wachsen. Ein Vorschlag dieser Art ist natürlich ein schwieriger Prozess, aber wir glauben, dass wir Mehrwert für unsere Kunden und unsere Aktionäre schaffen und sicherstellen können, dass unsere internen Prozesse auch in Zukunft so effizient wie möglich sind.“