Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Bild: Bärbel Stahl
Der Donauwörther Stadtrat rief am Wochenende bereits zum zweiten Mal fraktionsübergreifend zur Mahnwache für den Frieden in der Ukraine auf. Auch Geflüchtete aus der Ukraine nahmen an der Aktion teil.

Bereits zum zweiten Mal riefen alle politischen Gruppen des Donauwörther Stadtrats zu einer Mahnwache für den Frieden in der Ukraine auf. Oberbürgermeister Jürgen Sorré bedankte sich für die Initiative, mit der ein Zeichen für den Frieden und die Solidarität gesetzt wird. Er verurteilte den Angriffskrieg auf die Ukraine scharf und forderte den russischen Präsidenten Putin erneut auf, sofort alle Kampfhandlungen einzustellen und sich zu einer dauerhaft gewaltfreien Existenz der Ukraine zu verpflichten. 

Sorré: "Bilder aus der Ukraine erschüttern uns alle"

Außerdem beklagte er in seiner Ansprache das unendliche menschliche Leid, das in den 47 Tagen seit Kriegsbeginn entstanden sei. "Die täglich neuen schrecklichen Bilder und schlimmsten Nachrichten von völlig zerstörten und zerbombten Städte und die Gräueltaten an ukrainischen Zivilisten sowie das Auffinden von Massengräbern, die erst nach dem Zurückdrängen russischer Truppen zu Tage treten, erschüttern uns alle", so Sorré

"Millionen von Menschen werden heimatlos, sind auf der Flucht und haben Angehörige oder Freunde, ja ihr gesamtes bisheriges Leben verloren. Keiner vor uns kann sich vorstellen, in welcher Situation sich Frauen und Kinder befinden, die ihre Männer, Brüder, Väter zurücklassen müssen, um fern der Heimat Schutz zu suchen", beschreibt das Donauwörther Stadtoberhaupt die Situation. Er sei sehr froh und auch stolz, dass die Menschen hier in unserer Region zusammenrücken und eine Vielzahl von privaten Unterkünften zur Verfügung stellen würden: "Den Menschen in der Ukraine gilt unser aller Mitgefühl, ihnen gilt unsere ausdrückliche Solidarität, ihnen gilt der Protest weltweit, in Europa, in Deutschland und damit auch und besonders hier in Donauwörth. Wir alle sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden alles im Rahmen unserer Möglichkeiten tun, das Leid der Menschen in der Ukraine zu lindern." Er bedankte sich bei allen freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, unabhängig ob privat organisiert oder in der Blaulichtfamilie.

Kein Generalverdacht für russischstämmige Mitbürger*innen

Sorré forderte zum Abschluss seiner Rede, der Verantwortung gegenüber dem Teil unserer russischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die nicht auf die Propaganda des russischen Präsidenten erliegen, gerecht zu werden: "Sie dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Sonst geht jahrelange Integrationsarbeit verloren."

Moderator Albert Riedelsheimer freute sich besonders über die Beteiligung von Geflüchteten aus der Ukraine an der Aktion: "Ich bin froh, dass Sie hier sind und zugleich hoffe ich, dass Sie bald wieder in Ihre Heimat zurückkehren können, wenn der Krieg zu Ende ist." Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung erneut von Helge Buchfelner aus Dillingen. (pm)