Bild: Yvonne Adam
Der beliebte Christkindlesmarkt in Oettingen wird in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Das beschloss am Donnerstag der Stadtrat mit großer Mehrheit.

Der Christkindlesmarkt am ersten Adventswochenende ist ein liebgewonnener Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Oettingen. Entsprechend schwer machten es sich Bürgermeister Thomas Heydecker und die Mitglieder des Stadtrats, ihn dieses Jahr einzuschränken. „Ich persönlich halte es aufgrund der aktuellen Infektionslage […] für nicht vertretbar, den Christkindlesmarkt in der gewohnten Form abzuhalten“, sagte das Stadtoberhaupt zu Beginn der Diskussion. Besonders Stände mit Essen und Trinken führten typischerweise zu Menschenansammlungen, die es der Corona-Pandemie wegen zu vermeiden gilt. Außerdem bedeuten Essensstände laut Heydecker noch schärfere Hygienebestimmungen, als ohnehin geboten sind.

Den Damen und Herren des Stadtrats stellte er ein alternatives Konzept vor: Ein Christkindlesmarkt ohne Essen und Trinken, dafür mit Kunsthandwerkern und anderen Warenanbietern. Auf ein Bühnenprogramm solle verzichtet werden. Für die Kulinarik könne man ein abgestimmtes Angebot der Oettinger Gastronomen anbieten. Als Zeitraum sieht der Vorschlag nur Samstag und Sonntag anstatt Donnerstag bis Sonntag vor.

Nur CSU sieht es anders

Stadtrat Erwin Taglieber (CSU) war anderer Meinung. „Wir müssen einigermaßen zur Normalität zurückkehren“, so Taglieber, mit vernünftigen Maßnahmen sei der Christkindlesmarkt auch mit Essen und Trinken organisierbar. Mit dieser Meinung standen er und seine Fraktionskollegen allerdings allein da, wie sich zeigte. Laut Robin Bhattacharyya (SPD) könne man den Markt so wie in den letzten Jahren beim besten Willen nicht durchführen. Das alternative Gastronomieangebot mit den Oettinger Wirten finde er gut, den Kunst- und Handwerkermarkt könne man einmal versuchen. Ähnlich sah die Sache Rudolf Oesterle (PWG), der aber am Erfolg des Kunst- und Handwerkermarktes Zweifel anmeldete. Martina Krommrei (SPD) schloss sich ebenfalls an. Klaus Winter (CSU) empfahl hingegen, sich an Dinkelsbühl ein Beispiel zu nehmen, dort sei alles auf, die Menschen drängten durch die Straßen und Cafés seien geöffnet. Wie Heydecker entgegnete gehe es jetzt aber um den November, nicht um den warmen September – die Lage dürfte bis dahin ganz anders aussehen.

Gegen die Stimmen der CSU wurde am Ende beschlossen, den Christkindlesmarkt nicht in der gewohnten Form zu veranstalten. Genaue Informationen zum Alternativprogramm dürften in Kürze folgen.

Weitere Themen der Sitzung waren u.a. die Sanierung der Kläranlage, der neue Pumptrack sowie die Sanierung der Dreifachturnhalle.