25. September 2020, 12:34
Stadtrat Oettingen

Nächstes Millionenprojekt für Oettingen

Stadtratssitzung im Feuerwehrgerätehaus Oettingen Bild: Maximilian Bosch
Auf den Haushalt der Stadt Oettingen kommt wieder ein dicker Brocken zu: Die Kläranlage muss ertüchtigt und saniert werden, damit sie nach Ablauf des Wasserrechts am 31.12.2021 weiter betrieben werden kann.

In der Stadtratssitzung am Donnerstag im Feuerwehrgerätehaus stellte Dipl.-Ing. Sepp Waldinger von Dippold und Gerold Beratende Ingenieure GmbH die Thematik vor. Damit ein Antrag auf Neuerteilung des Wasserrechts angenommen werden kann müsse die Anlage rechtliche Vorgaben erfüllen. Mit den vorhandenen Anlagen sie das nicht möglich, weshalb eine Ertüchtigung bzw. Sanierung der Oettinger Kläranlage nötig sei. Insbesondere der Gesamtstickstoffwert im Wasser, das von der Anlage wieder ausgeleitet wird, muss sinken.

Die Ertüchtigung der Anlage sei in zwei Varianten möglich, mit einstufiger oder zweistufiger Klärung und Denitrifikation (zur Senkung des Stickstoffwertes). Die einstufige Lösung verursacht laut Waldinger geschätzte Kosten von 6,1 Millionen Euro, die zweistufige von 3,7 Millionen Euro. Dazu kommen notwendige Sanierungsmaßnahmen bei Beton, Mechanik, Faulbehälter und Gassystem, Fällmitteltank für Phosphatelimination, Elektrotechnik, Nachklärbecken und Außenanlagen sowie ein Prozesswasser für die Klärschlammentwässerung oder alternativ eine eigene Entwässerungsanlage in Summe von gut 2,5 Millionen Euro. Je nach Variante stehen am Ende Kosten für die Stadt Oettingen in Höhe von 8,6 Millionen Euro bzw. 6,2 Millionen Euro.

Pflichtaufgabe für die Stadtverwaltung

Die Frage von SLO-Stadtrat Bernhard Raab nach einer möglichen Förderung für das Projekt musste Waldinger verneinen, die Stadt wird selbst für die Maßnahmen aufkommen müssen. Auf Raabs zweite Frage, ob man durch die Aufnahme weiterer Gemeinden wie Auhausen und Dornstadt in die Kläranlage Probleme bekommen könnte, meinte Waldinger, dass man hierbei nur mit prozentual leicht höheren Kosten rechnen müsse.

„Es handelt sich um ein sehr umfangreiches Projekt“, sagte Bürgermeister Thomas Heydecker in der Sitzung am Donnerstag. Für den städtischen Haushalt bedeute es eine hohe Belastung, aber es sei nun mal eine Pflichtaufgabe, die man zu erfüllen habe.

Weitere Themen der Sitzung waren u.a. der neue Pumptrack, der Christkindlesmarkt 2020 sowie die Sanierung der Dreifachturnhalle.