Bild: Mara Kutzner
Auch 2020 finden nur sechs Veranstaltungen im Tanzhaus statt, die Tiefgarage darf ab nächster Woche nicht mehr benutzt werden. Wie schlecht es um den Brandschutz des Gebäudes steht, wurde bei der Sitzung des Ferienausschusses bekannt.

Im Fall eines Brandes, zum Beispiel durch einen Kurzschluss, besteht die Gefahr, dass eine Deckenkonstruktion im Bereich des Tanzhaussaales, oberhalb der Küche, nach nur 30 Minuten einstürzt. Die Decke über dem Tanzhaussaal würde nur etwa 60 Minuten standhalten. Das hat ein Statikbüro nun festgestellt. Zwar ist das Szenario eher unwahrscheinlich, kann aber nicht ausgeschlossen werden, zumal es im Gebäude keine Brandmeldeanlage zur Brandfrüherkennung gibt und deswegen zum Beispiel die Tiefgarage bei Ausbruch eines Feuers noch weiter von Autofahrern und Fußgängern angesteuert wird.

Außerdem kann das Statikbüro nicht ausschließen, dass ein Feuer im Tanzhaussaal auch auf das nördliche Zwischengeschoss überschlägt, und dass die Decke des ersten Tiefgaragengeschosses den statischen Belastungen von oben herabfallenden Bauteilen nicht gewachsen ist, nachgibt und so Nutzer der Tiefgarage erheblich gefährdet. Die Untere Bauaufsichtsbehörde der Stadt Donauwörth untersagt deshalb ab nächster Woche die Benutzung der Tiefgarage. Bereits am Freitag sollen Aushänge und Parkverbote darauf hinweisen. 

Übergangsweiser Brandschutz würde mehr als 600.000 Euro 

Weil die Sicherheitsmaßnahmen im Tanzhaus in derart schlechtem Zustand sind, dürfen auch 2020 nur sechs Veranstaltungen im Stadtsaal stattfinden, das hat der Ferienauschuss am Donnerstag beschlossen. Um das Gebäude und den Brandschutz nur übergangsweise zu ertüchtigen, würden Kosten von mehr als 600.000 Euro anfallen. Zu teuer, waren sich die Ausschussmitglieder einig. Denn bislang ist noch völlig offen, ob das Gebäude überhaupt bestehen bleibt oder abgerissen und neugebaut werden soll. 

Weil nur einzelne Veranstaltungen, wie zum Beispiel einige Events der Initiative Fasching Donauwörth e.V. im kommenden Jahr im Stadtsaal stattfinden sollen, sei eine bauliche Veränderung am Gebäude nicht nötig. Allerdings müssen mehr Feuerwehrleute während der Veranstaltungen vor Ort sein und Brandwache halten, um im  Notfall schnell eingreifen zu können. Bei allen Festivitäten dürfen maximal 400 Personen in den Stadtsaal eingelassen werden. 

Neudegger Sporthalle soll als Alternative dienen 

Für Veranstaltungen, die traditionell im Tanzhaus stattfinden, stehen Alternativen zur Verfügung. So sollen das Neujahrskonzert 2020 und das Seniorenkonzert in der Aula des Gymnasiums stattfinden, die Sebastianifeier, wie auch in diesem Jahr im Feuerwehrhaus, weitere Faschingsveranstaltungen in der Neudegger Sporthalle, der Ostereiermarkt im Zeughaus oder in Pfarrsälen und die Veranstaltungen der Kulturtage im Zeughaus im Enderlesaal und in der Aula des Gymnasiums. Weil aber auch die Neudeggerhalle in Sachen Brandschutz nicht auf besten Stand ist, soll die Sporthalle zur Sport- und Veranstaltungshalle erweitert werden. Beispielsweise ist dafür eine weitere Fluchttür notwendig.