Bild: Doris Dollmann
In der jüngsten Sitzung des Wemdinger Stadtrats wurde der Tourismusbericht 2023 vorgestellt. Besonders erfreulich: Im vergangenen Jahr konnten Buchungsrekorde bei den Stadtführungen verzeichnet werden.

„Corona hat seine Spuren hinterlassen. Letztes Jahr haben wir die 40.000er Hürde, was die Übernachtungen betrifft, erstmals wieder überschritten und auch die Zahl der Führungen war noch nie so hoch“, verkündete Bürgermeister Dr. Martin Drexler in der jüngsten Stadtratssitzung. Wie Tourismusleiterin Judith Strohhofer weiter ausführte, stieg die Zahl der Übernachtungen um 12 Prozent auf 40.256. Im gesamten Landkreis Donau-Ries konnte mit 357.717 Übernachtungen eine Steigerung von 6,4 Prozent verzeichnet werden. Der stärkste Monat war Juli. Ein neuer Buchungsrekord sei auch bei den Stadtführungen zu verzeichnen. Insgesamt nutzten 1.800 Personen das Angebot von gebuchten und öffentlichen Führungen. Gerade im Bereich der gebuchten Führungen stieg die Zahl von 41 auf 62 Gruppen bzw. von 771 auf 1.253 Personen. Sehr gut angenommen worden seien auch die Tasting-Sonderführungen (Whisky-, Rum- und Gin-Walk).

Bei der Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein wurden 38 Gruppen Fußwallfahrer erfasst. Insgesamt schätzt die Wallfahrtsverwaltung die Gästezahlen auf circa 150.000 pro Jahr. 

Marketing-Mix wird fortgesetzt

In Sachen Werbung setzt Wemding nach wie vor auf einen Marketing-Mix. Dabei nutze man die Synergien der touristischen Organisationen, wie z. B. Ferienland Donauries, Unesco Global Geopark Ries, Arge Schwabenstädte, Tourismusverband Allgäu-Schwaben, Tourismusverband Naturpark Altmühltal und Tourismusverband Franken. Über die Mitgliedschaft wird die Stadt in Prospekten, Werbekanälen, bundesweiten Messen und Internetseiten abgebildet. Neue Broschüren z. B. „Willkommen in Wemding - ein Stadtrundgang“, „Ein Blick in die Vergangenheit“,  „Zeitpyramide“, „Fuchsienstadt“ und „Kirchen, Kloster und Kapellen“, Online-Anzeigen und redaktionelle Beiträge unter dem Slogan „Jetzt ist Zeit – Wemding entdecken“ sowie die ständig aktualisierte städtische Homepage ergänzen das Konzept.

Rückblick und Ausblick

In einem Rückblick ließ Strohhofer die Veranstaltungen und Einzelprojekte Revue passieren, die unter dem Tenor „Standortentwicklung“ laufen. Der wohl größte Tätigkeitsbereich der Tourist-Information sei auf Veranstaltungen gelegen, die langfristig geplant, vor- und nachbereitet werden mussten, wie z. B. der traditionelle Schäfflertanz, das Maibaumfest, der Fuchsien- und Kräutermarkt, die Veranstaltungsreihe „Musik am Marktplatz“ oder das neue „Pop-Up-Picknick im Stadtgraben“. Auch in diesem Jahr werde es wieder ein Open-Air-Kino geben, sind sich die Verantwortlichen bereits jetzt sicher. Welcher Film laufen wird, stehe allerdings noch nicht fest. In den nächsten Tagen wird in Wemding außerdem das „Ratschbänkle“ aufgestellt. In Vorbereitung befinden sich laut Tourist-Information der Waldsee-Triathlon und weitere Maßnahmen zur Belebung des Wochenmarktes.

Angesichts der vielen Punkte könnte man fast meinen, Wemding sei eine Großstadt, meinte Drexler. Wichtig sei hierbei allerdings auch das „Machen“, also das Umsetzen der vielen Ideen.

Gastronomie steht vor großen Herausforderungen

Bereits beim Bericht aus dem Vorjahr habe er gedacht, es könne keine Steigerung mehr geben, erklärte Kulturreferent Josef Barta. Es sei erstaunlich, wie nur zwei Leute im Tourismusbüro, nämlich Judith Strohhofer und Lea Osterrieder, all das bewerkstelligen und es zusätzlich schaffen, die Facebook- und Instagram-Seiten up-to-date zu halten. Bedenken äußerte er jedoch in Sachen Gastronomie: „Ich habe Angst, dass wir das gastronomisch nicht gebacken kriegen!“ Man müsse fast schon ein Schild aufhängen: „Besuchen Sie uns, aber bitte nicht am Montag und Dienstag, denn da ist zu“, so Barta. Johann Roßkopf berichtete, dass diesbezüglich bereits Gespräche mit den Wirten stattgefunden hätten.