6. März 2022, 10:37
ÖDP Donau-Ries / Dillingen

Gedenken an den Super-Gau in Fukushima

Bild: pixabay
Am 11. März findet am Liebfrauenmünster in Donauwörth das monatliche Gedenken an die Atomkatastrophe in Fukushima statt. Ein Thema, das durch die Situation in der Ukraine immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Zum elften Jahrestag des atomaren Super-Gaus in Fukushima erinnern am Freitag, den 11. März 2022, bei der monatlichen Mahnwache am Liebfrauenmünster in Donauwörth von 18:15 bis 18:45 Uhr, Atomkraftgegner*innen, an die nukleare Katastrophe in Fukushima und demonstrieren gegen den Weiterbetrieb der noch in Deutschland und weltweit laufenden Atomkraftwerke und gegen atomare Waffen. Die Mahnwache, veranstaltet von Bündnis 90 / Die Grünen, der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und engagierten Bürger*innen, fordert eine sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke weltweit.

Große Angst vor nuklearer Katastrophe 

In einer entsprechenden Mitteilung der Organisator*innen heißt es: "Durch den Krieg in der Ukraine, mitten in Europa, wächst die Angst vor einer nuklearen Katastrophe nicht nur durch die 6.255 russischen Atomsprengköpfe. Schon in Friedenszeiten ist Atomkraft zum Fürchten. Im Krieg ist sie der schlimmste Alptraum. In der Ukraine sind neben dem atomar verseuchten Tschernobyl noch 15 Atomkraftwerke an vier Standorten in Betrieb. Tickende Zeitbomben, die etwa zwei Drittel des Strombedarfs produzieren. Zum Teil sind diese schon in Hand der russischen Invasoren. Ein Angriff auf das AKW - auch aus Versehen - hätte verheerende Auswirkungen. Schon Schäden am Stromnetz könnten Reaktoren an den Rand der Kernschmelze bringen."

Kein Weg zurück zu Kohle und Atom

Trotzdem werden aktuell Stimmen laut, die Laufzeitverlängerungen der Uralt-Reaktoren in Deutschland fordern. Atomenergie solle dabei angeblich die Lösung für Versorgungsengpässe sein, wenn Russland den "Gashahn zudreht". Diese Denkweise ist laut ÖDP so unrealistisch wie unsinnig. Sie stellen richtig: "Den besten Schutz vor Erpressungsmanövern durchgeknallter Kriegsherren, Schutz vor nuklearen Desastern und Schutz vor der Klimakatastrophe bietet eine Energieversorgung mit möglichst viel erneuerbarer Energie. Der Weg hingegen zurück zu Kohle und Atom, wie ihn manche nun wieder anstreben, würde die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv behindern."

Viele weitere Energiesparmaßnahmen möglich 

Johannes Thum von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) erklärt außerdem: "Die Zeit der Atomkraftwerke und der fossilen Energien ist abgelaufen. Selten war das deutlicher erkennbar als heute im Angesicht dieses Krieges in der Ukraine. Durch Abschalten von Leuchtreklame nachts, durch ein Verbot unnötiger Beleuchtung von Gewerbebauten, durch eine an tatsächliche Sicherheitserfordernisse, angepasste zeitliche und technische Begrenzung der Straßenbeleuchtung und viele weitere Maßnahmen kann noch einiges an Energie eingespart werden."

Am Ende der Mahnwache wird durch eine Schweigeminute der Menschen in der Ukraine gedacht. Musikalisch wird die Mahnwache von der Trommelgruppe "Dje’ dundun" unterstützt. (pm)