Der Halt des Nördlinger Stadtbusses in der Deininger Straße. Bild: Wolfgang Goschenhofer
Die Stadtratsfraktion sieht beim Thema „Mobilität“ reichlich Handlungsbedarf - nicht nur bei der Anbindung der Stadtteile, auch in der Kernstadt. Daher wurde ein Antrag im Nördlinger Stadtrat auf den Weg gebracht.

Im Rahmen eines Gesamtverkehrsplans solle eine Mobilitätsstrategie für die Stadt Nördlingen erarbeitet werden. Hierfür würden das bestehende Verkehrssystem und bestehende Mobilitätsangebote analysiert sowie Stärken und Schwächen identifiziert werden. Das Ziel sei, die Mobilität in Nördlingen effizienter und nachhaltiger zu gestalten und damit die Lebensqualität in der Stadt weiter zu erhöhen. Der Verkehrs-entwicklungsplan soll auch eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger beinhalten. 

„Im Mittelpunkt steht für uns einen leistungsstarken öffentlichen Nahverkehr auf die Beine zu stellen, der es allen Menschen ermöglicht an der Mobilität teilzuhaben – egal wie hoch das Einkommen ist - und auch gute Alternative anzubieten.„ so der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Goschenhofer. „Wir brauchen eine ganzheitliche Betrachtung, wir brauchen eine echte Mobilitätswende auch in Nördlingen! Gehen wir auf die Überholspur!“
Das Ziel soll ein leistungsstarker, moderner und umweltfreundlicher öffentlicher Nahverkehr sein. Die Stadtratsfraktion will will ein Verkehrsmodell für das gesamte Stadtgebiet, das sowohl den ÖPNV als auch den Individualverkehr umfasst. Dabei könnte das derzeit entwickelte Radfahrkonzept als Teilaspekt integriert werden.

Mobilitätswende

Frauenliste-Stadträtin Sonja Kuban brachte es auf den Punkt: „Wir zeigen uns offen für Vorschläge den ÖPNV in unserer Stadt und Region von Grund auf neu und anders zu denken.“Eine Stadtentwicklung, die Verkehr reduziert oder vermeidet, indem sie möglichst viele Ziele in der Umgebung der Wohnorte erreichbar macht und die zugleich die umweltfreundlichen Verkehrsarten (Fuß- und Radverkehr, sonstiger nichtmotorisierter Verkehr sowie öffentlicher Nahverkehr) fördert, erfüllt zugleich soziale Aufgaben, nützt sie doch vor allem denen, die sich ein Auto nicht leisten können, sowie denen, die es nicht nutzen können, wie Kindern, Jugendlichen oder alten Menschen.“ Beispielhaft schlägt Grünen-Stadträtin Andrea Eireiner vor, dass neben den schnellen, sicheren und komfortablen Radverbindungen für Besorgungen des Alltags beispielsweise Mobilitätsstationen dienen könnten, die die Möglichkeit bieten würden, ein Auto oder z.B. ein Lastenfahrrad auszuleihen.

Zukunftsorientiertes Leitbild

Die Stadtratsfraktion fordert zudem ein zukunftsorientiertes Leitbild für die verkehrliche Erschließung, das klar formuliert, welche Ziele bezüglich der Mobilität umgesetzt werden sollen. Bei Neubaugebieten werde es zum Beispiel wichtig sein, wie viele Straßen in welcher Breite für das Viertel tatsächlich gebraucht würden. Dies hänge davon ab, wie Mobilität dort organisiert werde. Fragen könnten dabei sein ‚wieviel Erschließung braucht das Viertel‘ und nicht nach der Maxime ‚man muss überall mit dem Auto hinkommen‘.

Es ginge darum, dass Mobilität in einem völlig neu zu planenden Viertel vom Menschen her gedacht werden müsse und nicht vom Auto her. Stadtrat Rudi Koukol: „Damit ergeben sich einmalige Chancen den neuen Stadtteil zwischen dem Wohngebiet „Am Saubrunnen“ und dem Gewerbegebiet „An der Lach“ entwickeln. Eine umfassende Mobilität könnte dabei ermöglicht werden.“ (pm)