Stadt Wemding Bild: Doris Dollmann
Einstimmig hat der Wemdinger Stadtrat die Haushalts- und Stellenpläne für die Stadt und die Hospitalstiftung, sowie den Wirtschaftsplan 2023 der Stadtwerke und die entsprechenden Finanzpläne der Jahre 2024 bis 2026 beschlossen.

Vor der Abstimmung hielten alle Fraktionssprecher ihre Haushaltsrede. Traditionell hatte der Wemdinger Bürgermeister Dr. Martin Drexler als Erster das Wort. Wie er selbst sagte, sei die Rede etwas kürzer als in den Vorjahren, „was klar daran liegt, dass wir ganz klare Schwerpunkte haben. Prioritäten zu bilden, das Wesentliche abzuarbeiten, das ist auch angesichts der Finanzen die zentrale Herausforderung, der wir uns stellen müssen.“ Klare Schwerpunkte seien das neue Feuerwehrhaus und die Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte St. Marien. Für diese beiden Großprojekte müssen Rücklagen aufgebraucht und neue Schulden aufgenommen werden.

Weitere Projekte sind im Bereich Umweltschutz die Umstellung der Straßenlaternen auf LED und zwei besondere städtische Förderprogramme: „Mehr Grün in der Altstadt“, welches private Investitionen fördert, und das neue „Balkon PV-Anlagen-Förderprogramm“, das aktuell von der Verwaltung gestaltet wird. Erfreulich sei, dass die beiden Notstromaggregate für die Verwaltung und die Stadthalle mittlerweile geliefert worden seien.

Zahlen – Daten – Fakten

Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 22.334.960 Euro (+23,7 %), wobei 13.225.560 Euro (+8 %) auf den Verwaltungshaushalt und 9.151.800 Euro (+46,5 %) auf den Vermögenshaushalt entfallen. Die größten Positionen sind das Feuerwehrhaus mit 5.960.000 Euro und die Kindertagesstätte St. Marien mit 2 Millionen Euro. Für die Altstadtsanierung, u. a. den Brunnen am Saumarkt, sind 200.000 Euro eingeplant, die gleiche Summe ist für die Umstellung der Straßenlaternen auf LED vorgesehen. Genauso viel sind für die Beschaffung einer Kehrmaschine, eines Fahrzeuges und Weiterem für den Bauhof geplant. Kreditaufnahmen sind in Höhe von 6.400.500 Euro notwendig; zudem werden Rücklagen in Höhe von 850.000 Euro aufgelöst. Für die Hospitalstiftung stehen für den Erhalt von Kirche und Klosterhof 60.000 Euro im Plan. Die Kreisumlage schlägt mit 4.034.100 Euro zu Buche.

Einigkeit in den Fraktionen

Die Kreisumlage sei von allen Parteien im Kreistag beschlossen worden, erklärte Anton Eireiner (CSU/AL). Bei der Vielzahl der Kreiseinrichtungen, in Wemding ist dies u. a. die Anton-Jaumann-Realschule, wisse man, welche Projekte damit verwirklicht werden. Von besonderer Bedeutung seien die Dorferneuerung in Amerbach und die neuen Hackschnitzelheizungen. „Ich glaube, wir können sagen, hier sind wir ein Stück beispielgebend“, so Eireiner wörtlich. Hans Roßkopf (SPD/UWW) hatte seine Rede unter die Überschrift „Prioritäten setzen“ gestellt und sprach von einer wichtigen Weichenstellung in Bezug auf Feuerwehrhaus und Kindertagesstätte.

Roland Schuster (PWG/FW) führte an, dass die PWG-FW-Fraktion alle Ausgaben und Investitionen kritisch hinterfragt habe. „Weil es allerdings keine Alternativen gibt, müssen wir uns den Herausforderungen gemeinsam und verantwortungsvoll stellen. Die stetig steigende Kreisumlage sehe seine Fraktion mit Sorge, auch angesichts der anstehenden Sanierung der Leonhart-Fuchs-Mittelschule."

Diana Waimann (Frauenliste) betonte, dass es sich hier um ihre Stellungnahme handle, und nicht um die ihres Mannes von BUND90/Die Grünen. Werner Waimann war für die Sitzung entschuldigt. Sie fasste zusammen, dass es Wemding mit drei Großprojekten zu tun habe, nämlich Feuerwehrhaus, Kindertagesstätte und Hackschnitzelheizanlagen. Wichtig seien aber auch die Zuschüsse für die Jugendarbeit sowie an Vereine und Verbände. „Wemding first“, so Waimann wörtlich, und meinte damit, dass man keine weltweite Förderung brauche.

Dank von allen Seiten

Alle Redner bedankten sich bei allen Beteiligten, die an den Haushaltsplänen mitgewirkt hatten, allen voran Stadtkämmerer Robert Behringer. Der Haushaltsplan kann ab sofort bei der Stadtverwaltung eingesehen werden.