Geschossen wurden auf den umgebauten Schießständen des Schützenvereins Hubertus Tapfheim. Bild: Thomas Oesterer
Am vergangenen Samstag kamen 97 Teilnehmer*innen aus ganz Bayern und Baden-Württemberg nach Tapfheim, um dort am ersten und einzigen Blasrohrturnier in Schwaben teilzunehmen.

Auf den ersten Blick sind die Hubertusschützen Tapfheim ein Schützenverein, wie es viele in der Region bzw. in Bayern gibt. Das Besondere: Seit nunmehr vier Jahren gibt es in Tapfheim offiziell die kleine Blasrohrgruppe "Spirit of Dapfe". Obwohl es die Gruppe erst seit wenigen Jahren gibt und sich die Mitgliederzahlen "nur" auf 31 Personen belaufen, konnten in dieser Zeit schon beachtliche Erfolge erzielt werden. So stellen "Spirit of Dapfe" aktuell die Deutsche Jugendmeisterin und die Deutsche Meisterin im Blasrohrschießen. "Blasrohrschießen ist in unserer Region noch nicht so richtig angekommen. Wir wollen dabei mithelfen, dass diese großartige Sportart in den nächsten Jahren weiter wächst", erklärt Andreas Walda, der als Ansprechpartner für "Spirit of Dapfe" verantwortlich ist.

Kinder schulen ihre Konzentrationsfähigkeit

Was also macht diesen Sport so besonders? "Der Sport ist zunächst einmal sehr einsteigerfreundlich. Wir haben bei uns genug Leihausrüstung, sodass sich zu Beginn niemand sein eigenes Equipment kaufen muss", weiß Walda und fügt an: "Was diesen Sport außerdem so attraktiv macht, ist der Gesundheitsaspekt. Im Rheinland wird das Blasrohrschießen mittlerweile in einer Lungenklinik als Therapieform genutzt. Unsere Erfahrung hat zudem gezeigt, dass gerade Kinder und Jugendliche ihre Konzentrationsfähigkeit schulen, abschalten und Ruhe finden können." Dies sei auch einer der Gründe, warum die Abteilung Anfang dieses Jahres einen regelrechten Boom erfahren habe. So trainieren mittlerweile 16 Kinder bei Andreas Walda. Anders als beim Luftgewehrschießen gibt es im Blasrohrsport keine Altersbeschränkung.

Bild: Spirits of Dapfe

Spirits of Dapfe arbeitet an eigenem 3D-Parcours

Im Wettkampf wird dann pro Passe (Durchgang) in drei Minuten auf insgesamt sechs Ringscheiben geschossen. Pro Ringscheibe können maximal zehn Punkte erreicht werden. Heißt: Weil pro Wettkampf insgesamt 10 Passen geschossen werden, können die Teilnehmer*innen am Ende 600 Ringe (Punkte) erreichen. Geschossen wird dabei je nach Altersklasse in verschiedenen Abständen zur Scheibe. Die offizielle Wettkampfentfernung ist im Erwachsenenbereich aktuell sieben Meter. Außerhalb dieser Wettkampfbedienungen gibt es beim Blasrohrschießen - angelehnt an das Bogenschießen - auch die Möglichkeit, im Freien auf Ziele zu schießen. Aktuell ist in Tapfheim ein kleiner 3D-Parcours im Garten neben dem Schützenheim aufgebaut. Das nächste große Ziel der Gruppe sei es aber, ein passendes Waldstück in der Nähe von Tapfheim für einen größeren 3D-Parcours zu finden, so Walda. Diesbezüglich stehe man bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Eigentümer.

Veranstalter belegt dritten Platz in der Gesamtwertung

Natürlich wurden an diesem Tag in einem spannenden Wettkampf auch die Gewinner*innen in den verschiedenen Kategorien ermittelt. Am Ende konnten sich Hermann Sammiller, FSG Greding (594), Andreas Walda, Spirit of Dapfe (587), Margot Schenkel, 1866 Jettingen (570), Sabine Seifert, Altschützen Pullach (589), Tim Homburg, SG Komburg (590), Leonie Eckstein, SV Grünsberg-Weinhof (526), Bela Rist, Spirits of Dapfe (495) und Leonie Wiesenbacher, SV Lehrberg (576) in den jeweiligen Klassen gegen ihre Konkurrent*innen durchsetzen. Spirit of Dapfe konnte als Veranstalter des Turniers außerdem den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen.

Trainingszeiten

  • Mittwoch: 19:00 Uhr
  • Freitag: 18:00 Uhr

jeweils im Schützenheim des Schützenvereins Hubertus Tapfheim, Brachstädter Str. 7, 86660 Tapfheim