Kurz nach dem Zieleinlauf, Simone Müller und Henning Breuer, ihr Fahrradbegleiter der letzten 61 Kilometer. Bild: Orga-Team
Unter den erfolgreichen Läufern der 100-Meilen-Strecke beim Taubertal 100 Ultra-Lauf war auch Simone Müller vom TSV Nördlingen. Sie erreichte die Ziellinie nach 24:23:59 Stunden.

Der Taubertal 100 Ultra-Lauf findet jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende statt; dieses Jahr bereits zum siebten Mal, nachdem das Event Corona bedingt letztes Jahr abgesagt werden musste. Organisiert wird die Laufveranstaltung seit Anbeginn von Hubert Beck, der eine Größe in der Ultramarathonszene ist und auch schon mehrere Fachbücher über diesen Sport geschrieben hat. "Taubertal 100" ist im Vergleich der größten Laufveranstaltungen über 100 Kilometer in Deutschland auf dem fünften Platz. Es wurden vier verschieden lange Punkt zu Punkt Ultramarathons angeboten. Start war gemeinsam in Rothenburg ob der Tauber, das Ziel für die 50 Kilometer lange Strecke war in Bad Mergetheim, die 71 Kilometer lange Strecke endete in Tauberbischofsheim, die 100 Kilometer Distanz führte bis nach Wertheim und die 100 Meilen (161 Kilometer) reichten bis Gemünden. Die 100 Meilen Strecke wurde bereits 2019 so angepasst, dass sie bestenlistenfähig ist und die Rekorde ab sofort international anerkannt werden. Camille Herron (USA) wollte ihren eigenen Weltrekord auf 100 Meilen (12:42 h) und im 12 h-Lauf verbessern. Wegen des Weltrekordversuchs musste die Strecke an den jeweiligen Etappenzielen geändert werden. Doch letzte Woche hatte sie sich in Rothenburg eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und reiste wieder ab und aus ihrem Weltrekordversuch wurde nichts. Camille ist die weltbeste Ultraläuferin mit aktuell vier Weltrekorden.

Wegen der Punkt-zu-Punkt-Strecke wurden alle 5 Kilometer Getränke- und alle 10 Kilometer Verpflegungsstationen eingerichtet. Dazu wurden noch bis zu vier Drop-Bag-Stationen angeboten an denen sich die Athleten von nicht mehr benötigten Utensilien entledigen konnten oder was neues mitnehmen konnten.

Der Samstag begann schon früh am Morgen. Um 5:20 Uhr machten sich die rund 200 Läufer und Läuferinnen  vom Hotel Rappen auf den Weg durch die Innenstadt über den Burggarten zu den Eiswiesen. Ein Ritter zu Pferde schickte von dort die Läufer bis ins 161 Km entfernte Gemünden um eine Botschaft zu überbringen. Der offizielle Start für den "Taubertal 100" war um 6 Uhr. Das Wetter war mit bis zu 22 Grad tagsüber etwas zu warm. Nachts wurde es direkt am Main frischer als vermutet. Die wunderschöne, meist flache Strecke ging der Tauber entlang, durch die herrlichen Burgen- und Schlösserstädte Weikersheim, Bad Mergetheim, Tauberbischofsheim, Gamburg und anderen. Die Ziele lagen zwar alle tiefer als der Start in Rothenburg, jedoch mussten auf der Strecke Anstiege von fast 1.600 Höhenmeter bewältigt werden und die meisten davon auch noch am Ende der Strecke

Weltrekord auf 100 Meilen

Der Streckenrekord auf der 100-Meilen-Strecke wurde dieses Jahr gebrochen, der wurde seit 2018 von einer Frau gehalten, nämlich Nele Alder-Baerens, USC Marburg in 13:35 Stunden. Neuer Streckenrekordhalter ist der Ukrainer Serhii Popov in 13:23:53 Stunden. Von den 34 (darunter 8 Frauen) angemeldeten 100 Meilen-Läufern vollendeten nur ganze 17 (davon 5 Frauen) den Lauf.

Vom Marathon, über die 50 und 100 Kilometer zum 100 Meilenlauf

Unter den erfolgreichen Läufern der 100-Meilen-Strecke war auch Simone Müller vom TSV Nördlingen. Simone Müller überquerte die Ziellinie nach 24:23:59 Stunden als 4. Frau. Weitere Ergebnisse unter:  https://www.racesolution.de/ergebnisse.html?event=taubertal-100-5

Nach dem Zieleinlauf in Gemünden erhielt Simone Müller ihre Fishermedaillie, ihre Gürtelschnalle und wurden zur Ritterin von Rothenburg geschlagen. (pm)