Das Gebäudereinigerhandwerk gehört mit über 600.000 Beschäftigten zu den Branchen mit den meisten Angestellten in Deutschland, die aber gleichzeitig oft gar nicht oder nur schlecht ausgebildet sind. Genau hier setzt der Justizvollzug an, indem er Gefangene ausbildet. Diese haben bei der Suche nach einem Arbeitsplatz dann unter Umständen einen Vorteil gegenüber anderen, schlechter qualifizierten Bewerbern. Bereits heute liegt der Mindestlohn im Gebäudereinigerhandwerk, abhängig von der Tätigkeit, zwischen 10,30 Euro und 13,55 Euro pro Stunde. Bis 2020 steigt dieser laut Tarifvertrag sogar noch auf 10,80 Euro bzw. 14,10 Euro an. Gut ausgebildete Mitarbeiter können Firmen nämlich viel Geld sparen, indem sie effizienter reinigen und auch die chemischen Reinigungsmittel richtig und damit kostensparend dosieren. Dementsprechend vermittelte der Leiter des Seminars den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen, dass das Gebäudereinigerhandwerk einen hohen Stellenwert besitzt, wenn auch auf den ersten Blick nur indirekt. Die Bedeutung wird meist erst dann sichtbar, wenn Räume oder Gebäude verunreinigt sind.