Feierliche Urkundenübergabe an die teilnehmenden Kommunen. V.l.n.r. Bgm. Dr. Kavasch, Alexander Weiß, Bgm. Höhenberger, Dr. Sabine Müller-Herbers, Bgm. Vellinger, Hr. Wettemann, Hr. Rebele, Konversionsmanagerin Barbara Wunder, Bgm. Eberle, Hr. Rotzer, Bgm. Mittl, Bgm. Stimpfle, Fr. Hertle, Fr. Strohhofer, Fr. Jaumann und Herr Landrat Stefan Rößle . Bild: Simon Kapfer, Landratsamt Donau-Ries
Im Rahmen des Konversionsmanagements begleitet der Landkreis Donau-Ries Kommunen bei ihrer Innenentwicklung. Am 17. Mai fand nun der Abschluss des Projektes und die Präsentation der Ergebnisse statt. Der Landkreis Donau-Ries hat mittlerweile eine Vorreiterrolle in Bayern inne.
Donau-Ries - Das Projekt Flächenmanagement und Innenentwicklung läuft im Landkreis Donau-Ries bereits seit April 2015. Aus den 6 Modellkommunen im Pilotprojekt 2015-2016 wurden, auf Wunsch der Kommunen nach einer zweiten Projektlaufzeit, nun 26 teilnehmende Kommunen im aktuellen Prozess von 2017-2018. Die Kommunen des Landkreises haben die Priorität dieses Themas erkannt und sich aktiv um ihre Innenentwicklung gekümmert. Da es eine solch positive Initiative, mit hoher Rückfrage der Kommunen, bisher nur wenige Male in Bayern gibt, hat der Landkreis Donau-Ries Modellcharakter.
Projekt mit Modellcharakter in Bayern
Mit den teilnehmenden 26 Kommunen wurde in den vergangenen Monaten intensiv zusammengearbeitet. Ein wichtiger Aspekt im gesamten Projektverlauf ist die fachliche Begleitung der Kommunen. So wurden diese im Umgang mit der Flächenmanagementdatenbank geschult und die Innenentwicklungslotsen für ihre Arbeit ausgebildet. Diese Lotsen stehen als Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Kommunen zur Verfügung. Ein zentraler Baustein des Projektes ist die Öffentlichkeitsarbeit. Auch hier wurden die Kommunen mit professionellen Materialien unterstützt, was zum Erfolg des Prozesses in erheblichem Maße beigetragen hat. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde auch die Eigentümerbefragung durchgeführt. Eine hohe Rücklaufquote zeigt, dass Besitzer von innerörtlichen Leerständen und Brachflächen für das Thema Innenentwicklung sensibilisiert sind. Mit der Eigentümerbefragung, als weiteren zentralen Baustein, wurden die konkreten Ergebnisse des Projektes ermittelt. Die Befragung fand Anfang des Jahres 2018 in allen teilnehmenden Kommunen statt und ergab äußerst positive Ergebnisse. Nun wird daran gearbeitet, diese Leerstände und Brachflächen professionell in den Kommunen und auf Landkreisebene zu vermarkten. Landrat Stefan Rößle lobte in diesem Zusammenhang besonders das Engagement der teilnehmenden 26 Kommunen. Rößle dazu: „Über die Hälfte der Landkreiskommunen arbeitet derzeit aktiv an der Innenentwicklung unserer Orts- und Stadtkerne. Das hat Zukunft für unsere Region und unsere Flächen!“.
Zahlreiche Baulücken und Leerstände in Innenorten zum Verkauf
In einer eindrücklichen Ergebnispräsentation von Fr. Dr. Müller-Herbers, Baader Konzept GmbH aus Gunzenhausen, wurden die vorhandenen Leerstände und Brachflächen im Landkreis Donau-Ries vorgestellt. So stehen im Landkreis Donau-Ries derzeit 100 Leerstände und Brachflächen in Ortskernen zum Verkauf. Damit können zwei große Baugebiete eingespart werden. Einige sind bereits an neue Besitzer übergegangen, die nun die Nachverdichtung und Reaktivierung der Objekte und Flächen vorantreiben.
Die zum Verkauf stehenden Potentiale können zukünftig unter www.donauries.bayern/wohnen eingesehen werden. Während der Abschlussveranstaltung haben zudem drei teilnehmende Kommunen den Zuhörern einen Erfahrungsbericht präsentiert. Dadurch wurde das Projekt und das Thema Innenentwicklung greifbar und mit einer persönlichen Note versehen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Volksbegehrens „Betonflut eindämmen – damit Bayern Heimat bleibt“ gegen den Flächenverbrauch in Bayern, wurde auch der Flächendruck im Landkreis Donau-Ries vom Konversionsmanagement thematisiert. Barbara Wunder und Dr. Sabine Müller-Herbers gaben einen Überblick über die relevanten statistischen Daten des Landkreises. In diesem Fachvortrag wurde vor allem der Blick in die Zukunft, für die Fläche im Landkreis Donau-Ries thematisiert. Demnach braucht es eine Vielzahl an geeigneten Maßnahmen für eine sinnvolle, vertretbare Flächenreduzierung. Eine wichtige Maßnahme in diesem Zusammenhang ist demnach, eine professionelle Innenentwicklung in den Regionen nachhaltig zu implementieren. Dies benötigt jedoch vor allem professionelle personelle und zeitliche Ressourcen, denn Innenentwicklung ist eine der wichtigsten zukünftigen Aufgaben von Kommunen und Landkreisen. Dieses Fazit unterstrich das Konversionsmanagement nochmals in der Darstellung der zukünftigen Maßnahmen für die Innenentwicklung im Landkreis Donau-Ries.
Arbeit geht weiter – Konversionsmanagement als Servicestelle
Die nächsten Schritte im Projekt konzentrieren sich auf ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot für Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger. Dafür wird das Konversionsmanagement Donau-Ries als Service- und Leitstelle für die Innenentwicklung zur Verfügung stehen. Die Vermarktung der erfassten Baulücken und Leerstände wird mit der Einbindung einer Immobilienbörse auf dem Regionalportal ein Kernbereich der Arbeit sein. Zudem stehen allen Kommunen ansprechend gestaltete Informationsmappen, mit guten Beispielen von Wohnen im Ortskern, zur Verfügung. Die detaillierte Arbeitshilfe „Flächenmanagement und Innenentwicklung im Landkreis Donau-Ries“ für Kommunen und die „Checkliste für (Um)Bauen im Bestand“ für Bürgerinnen und Bürger kann unter www.donauries.bayern/wohnen kostenlos heruntergeladen werden. Konversionsmanagerin Barbara Wunder: „Wir haben ein wichtiges Handlungsfeld identifiziert, dass zukünftig intensiv mit praxisnahen Maßnahmen bearbeitet werden wird. Damit möchten wir die nötige Nachhaltigkeit für die Region garantieren!“.
Das Konversionsmanagement steht als Servicestelle für Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema Siedlungs- und Innentwicklung zur Verfügung. Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Konversionsmanagerin Barbara Wunder unter 09 06 / 74 – 305 oder unter barbara.wunder@donauries.bayern. (pm)