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Die IHK Schwaben stellt die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage für die Landkreise Dillingen und Donau-Ries vor. Dabei zeigt sich, dass sich die Erholung der Konjunktur weiter fortsetzt.

In Nordschwaben hat sich die Erholung der Konjunktur fortgesetzt. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der für Region sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die künftigen Erwartungen abbildet, ist im Vergleich zur Vorumfrage aus dem Herbst deutlich über dem langjährigen regionalen Mittel von 120 und dem Vorkrisenniveau von 113 aus dem Herbst 2019. Andreas Dirr, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Donau-Ries, zu den Ergebnissen: "Sowohl im Donau-Ries als auch in Dillingen hat sich die konjunkturelle Lage verbessert. Im gesamtschwäbischen Vergleich sind wir damit der wirtschaftliche Motor."

Wirtschaft gewinnt weiter an Kraft

Ein sehr positives Bild zeigt sich bei der aktuellen Geschäftslage. 58 Prozent, und damit knapp sechs von zehn Unternehmen aus Nordschwaben, bewerten diese als gut. Das ist nochmals eine Steigerung zum hohen Wert aus dem Herbst. Der Anteil derer, welche ihre gegenwärtige Situation als schlecht bewerten, ist um zwei Prozentpunkte auf acht Prozent gesunken. Bezüglich der Erwartungen rechnet die Mehrheit der Befragten mit keiner Veränderung in den kommenden Monaten. 21 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer erwarten in diesem Zeitraum eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Dies sind zwei Prozentpunkte mehr als noch im Herbst. Mit Blick auf das Auftragsvolumen aus dem In- und Ausland sind die Erwartungen der Unternehmen verhalten. Die deutliche Mehrheit der Befragten erwartet keine Veränderung im Vergleich zur derzeitigen Situation. Gleiches gilt für die erwartete Beschäftigtenzahl. "Während sich in weiten Teilen Bayerisch-Schwabens die konjunkturelle Lage und die Erwartungen eingetrübt haben, wird beides von den nordschwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen überwiegend positiv bewertet. Trotz aller Herausforderungen bleibt es daher bei der guten Nachricht: Die heimische Wirtschaft ist robust, die Unternehmen können Krise", kommentiert Gregor Ludley, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen, die Rückmeldungen der Unternehmen.

Industrie ist der Konjunkturmotor

In Nordschwaben lohnt sich auch ein Blick in die Branchen. Die Industrie ist der Konjunkturmotor der Region. Der branchenspezifische regionale Index ist um 16 Punkte auf 142 Punkte gestiegen. 79 Prozent, also knapp acht von zehn nordschwäbischen Industrieunternehmen, berichten von einer gegenwärtig guten Geschäftslage. Das ist eine Steigerung um 22 Prozentpunkte im Vergleich zum vergangenen Herbst. Mit Blick auf die erwartete Beschäftigtenzahl sendet die Branche ebenfalls positive Signale. 34 Prozent der Befragten erwarten ein Beschäftigungswachstum in den kommenden Monaten. Das sind 19 Prozentpunkte mehr als noch im Herbst. Dirr: "Nordschwaben ist und bleibt ein mittelständisch geprägter und international aufgestellter Produktionsstandort. Dieser industrielle Kern zeigt sich trotz aller Herausforderungen als ausgesprochen stark. Von dieser Stärke profitiert die gesamte Wirtschaft und auch die Region."
 

Die Risiken nehmen dennoch zu

Ebenso wie die bayerisch-schwäbische Gesamtwirtschaft stehen auch die Unternehmen aus Nordschwaben vor vielfältigen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel, die anhaltenden Material- und Rohstoffengpässe sowie insbesondere die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise belasten die Unternehmen. Hinzu kommen die hohe Inflationsrate und in Folge dessen weiter steigende Verkaufspreise. Besonders die stark steigenden Strom- und Gaspreise haben sich mittlerweile zu einem weitreichenden Risiko entwickelt. Immer mehr IHK-Mitgliedsunternehmen berichten von den dramatischen Auswirkungen dieser Kostenexplosion. Neben den internationalen und nationalen Wettbewerbsverzerrungen sind auch temporäre Produktionsstopps die Konsequenz. Hinzu kommen in Schieflage geratene Energieversorger, die ihre unvorbereiteten Kunden vor enorme Herausforderungen stellen. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Ludley abschließend: "Bei den Energie- und Rohstoffpreisen besteht dringender Handlungsbedarf, wobei sich dieser nicht nur auf die für die Region so wichtige Industrie reduzieren lässt. Auch die Antworten aus dem Handel und den Dienstleistungen belegen, dass sich dieser Herausforderung alle Branchen stellen müssen. Die staatlichen Gebühren und Abgaben auf dem Strompreis müssen schnell sinken, die Energiewende muss beispielsweise im Hinblick auf den Bau notwendiger Stromtrassen besser gestaltet werden, als dass bislang gelungen ist." (pm)