11. März 2021, 11:11
Geschäftsaufgabe

K&L-Filiale schließt, oder auch nicht?

In Donauwörth findet derzeit in der K&L-Filiale ein großer Räumungsverkauf statt. Bild: Diana Hahn
Seit dieser Woche läuft in der K&L-Filiale in Donauwörth ein großer Räumungsverkauf, da diese schließen soll. Allerdings wird das Traditionsgeschäft in der Spitalgasse nicht komplett zumachen, sondern wird nach einem Umbau unter neuem Namen und mit neuem Sortiment weitergeführt.

1993 öffnete das Modegeschäft K&L-Ruppert in der Spitalstraße in Donauwörth seine Türen. 28 Jahre später wird das Logo und der Name K&L für immer aus der Donauwörther Innenstadt verschwinden. Sorgen müsse man sich aber keine machen, dass das Unternehmen die Stadt verlässt. "Wir fühlen uns am Standort in Donauwörth sehr wohl. Seit rund anderthalb Jahren gehört die Marke K&L zur Schmid-Gruppe. Wir haben für Donauwörth ein neues Format gesucht, das zum Standort passt", lässt Rüdiger Herrmann, Marketing und Sales Director bei K&L verlauten. In Zukunft wird das Geschäft unter dem Namen Schmid weitergeführt werden. 

Vermutlich noch bis Ende März soll der Räumungsverkauf in den 2 200 Quadratmeter großen Räumen stattfinden. Wann genau die Filiale in neuem "Schmid-Glanz" erstrahlt, ist noch nicht bekannt. "Es ist noch nicht absehbar, ob wir das Geschäft für einige Tage schließen oder wir den Umbau während laufendem Geschäftsbetrieb machen werden", sagt Herrmann. Abhängig sei dies davon, wie der Abverkauf in den kommenden Tagen laufen wird. Optisch, so Herrmann, werden die Kund*innen aber in Zukunft eine deutliche Veränderung nicht nur beim Sortiment wahrnehmen.

Eigenmarken von K&L verschwinden aus dem Sortiment 

Im Wesentlichen bedeutet "das neue Format" für Kund*innen, dass das Unternehmen in Zukunft auf den Verkauf der Eigenmarken verzichtet. Diese seien laut Herrmann "für Mittelständler ein enormes Risiko". "Ware die heute in den Filialen hängt, ist bereits im November geliefert worden. Noch kein Kunde hat diese getragen. Wir müssten uns heute verpflichten bei Lieferanten, zum Beispiel in der Türkei oder in Italien, verbindliche Aufträge zu buchen. Diese Ware müssen wir dann abnehmen", erklärt er weiter. Stattdessen wollen die Verantwortlichen den Fokus vor allem auf Markenshops legen. Zudem soll laut K&L der Bereich Schuhe stark erweitert werden. Für diesen wolle das Unternehmen noch weiteres Personal einstellen, da vor allem im Segment Kinderschuhe die Produktanforderungen sehr hoch seien. 

Alles nur ein Werbegag? 

Der Run auf die K&L-Filiale war in den vergangenen Tagen immens. Wer am vergangenen Mittwoch in der Spitalstraße unterwegs war, konnte die lange Schlange vor dem Eingang von K&L kaum übersehen. Die Schriftzüge „Geschäftsaufgabe“ und „wir schließen“ haben die Menschen zahlreich in das Geschäft gelockt - eine clevere Werbeaktion, die derzeit so in allen K&L-Filialen in Süddeutschland stattfindet.