Ehrenamtlich im Einsatz: Valerie Schnith, Michael Dinkelmeier und Matthias Baierl. Bild: Diana Hahn
Kreiswasserwacht Nordschwaben informiert über das Verhalten an und im Wasser
Ferienzeit ist Badezeit und das Planschen im Wasser macht Spaß. Damit man den Badespaß auch unbeschwert genießen kann, ist

Kreiswasserwacht Nordschwaben informiert über das Verhalten an und im Wasser

Ferienzeit ist Badezeit und das Planschen im Wasser macht Spaß. Damit man den Badespaß auch unbeschwert genießen kann, ist es wichtig, ein paar Regeln zu beachten.
Wemding/Landkreis - An einigen Seen und Freibädern im Landkreis sind ehrenamtliche Mitglieder der Wasserwacht im Einsatz und stehen den Badegästen mit Rat und Tat zur Seite. So auch sonntags im Freibad in Wemding. In den Ferien sind zusätzlich auch samstags und an Feiertagen 6-7 Ehrenamtliche der Wasserwacht vor Ort. Bis vor zwei Jahren gab es hier auch noch einen Bademeister. Diese Zeiten sind allerdings vorbei. Aber auch wenn  die Wasserwacht präsent ist, bedeutet das jedoch nicht, dass die Badegäste ihre eigene Sorgfaltspflicht außer Acht lassen können. „Auch dann, wenn unsere Mitglieder vor Ort sind, ist es wichtig, dass die Badegäste auch selbst einige Regeln befolgen und auch an ihre Kinder weitergeben", erklärt Michael Dinkelmeier, Pressesprecher der Kreiswasserwacht Nordschwaben.  Im Wemdinger Freibad gibt es extra für Kinder und schlechtere Schwimmer einen Nichtschwimmerbereich.  Da dieser allerdings nur durch eine Markierung gekennzeichnet ist und ansonsten fließend in den Schwimmerbereich übergeht, müssen hier die Eltern besonders darauf achten, dass Kinder oder andere Personen, die noch nicht so gut schwimmen, diese Grenze nicht überschreiten. Gerät eine Person, die kein guter Schwimmer ist in den Nicht-Schwimmer Bereich kann es ganz schnell gehen. "Gerade dann ist es auch wichtig, dass der in Not geratende die Baderegeln beherrscht und weiß, wie er sich bemerkbar machen kann", so Dinkelmeier weiter und fügt hinzu: "auch für die anwesenden Badegäste ist es dann wichtig zu wissen, wie sie helfen können ohne sich selbst zu gefährden."
So kommt es oft zu Badeunfällen
Zu Badeunfällen kommt es aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal überschätzen sich die Badenden, aber manchmal ist auch die Gesundheit dafür verantwortlich. Gerade auch in diesen Bereichen können Baderegeln dabei helfen, Unfälle zu vermeiden: „Eine der wichtigsten Regeln ist, dass man sich selbst nicht überschätzt. Zur Selbstüberschätzung führen bei jungen Erwachsenen neben Gruppendynamischen Prozessen, also zum Beispiel gegenseitiges anstacheln oder der Wunsch jemanden zu beeindrucken, auch oft Alkohol und/oder Drogen. "In den letzten Jahren hat das spürbar zugenommen. Immer öfter werden an Seen oder anderen Gewässern Partys gefeiert. Oft sind ist dann auch Alkohol im Spiel", so Dinkelmeier. Aber nicht nur weil sich jemand überschätzt oder unter dem Einfluss von Alkohol steht, passieren Unfälle im Wasser: "Auch die Gesundheit spielt dabei eine Rolle. Liegt man zum Beispiel lange in der Sonne, kann auch der Kreislauf im Wasser schlapp machen", so Dinkelmeier.
Zu wenig Schwimmkurse
Um die Menschen zu sensibilisieren, sollten Baderegeln bereits den Kleinen Badegästen vermittelt werden. Die Mitglieder der Wasserwacht sehen dabei vor allem die Eltern in der Pflicht: "Da in der Schule leider nur noch wenig oder teilweise gar kein Schwimmunterricht stattfindet, bekommen die Kinder dort auch keine Baderegeln beigebracht. Und auch die Schwimm-Fähigkeiten der Kinder sind schlechter als in der Vergangenheit. Viele Kinder können gar nicht richtig schwimmen", sagt Valerie Schnith von der Wasserwacht Wemding. Auch das sei zum einen dem fehlenden Schwimmunterricht in den Schulen geschuldet. Aber auch die Tatsache, dass immer mehr Hallenbäder im Landkreis geschlossen werden, minimiere das Angebot an Schwimmkursen. "Es gibt im Landkreis viel weniger Schwimmkurse als eigentlich notwendig wären", sagt Matthias Baierl, aktives Mitglied der Wasserwacht Wemding. Dennoch ist es wichtig, dass die Kinder ordentlich schwimmen können. "Die Eltern müssen ihren Kindern einfach selbst das schwimmen beibringen und ihnen ein positives Gefühl für das Element Wasser mit auf den Weg geben", rät Michael Dinkelmeier. Auch für die Wasserwacht ist es ein Problem, dass immer mehr Hallenbäder geschlossen werden. "Um eine schnelle und vor allem zuverlässige Wasserrettung zu gewährleisten, müssen wir im Winter trainieren. Dazu nutzen wir die Hallenbäder. Weniger Hallenbäder bedeuten somit auch weniger Trainingsmöglichkeiten", sagt Matthias Baierl.

Info

Die Kreiswasserwacht hat es sich zur Aufgabe gemacht über die Gefahren an und im Wasser aufzuklären und die Badegäste zu sensibilisieren. Deshalb sind die ehrenamtlichen Mitglieder der Kreiswasserwacht an den Gewässern im Landkreis präsent. Weiter Informationen zu Baderegeln und der Wasserwacht gibt es unter: https://www.wasserwacht-online.de/orga/short/id/70/Nordschwaben.html oder https://www.wasserwacht.bayern/baderegeln.html.