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Das Projekt-Seminar Latein am THG Nördlingen führte einen digitalen römischen Tag durch und brachten den Fünftklässlern das Leben im antiken Rom näher.

Das Projekt-Seminar (kurz: P-Seminar), das seit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums fester Bestandteil der Oberstufe ist, soll den angehenden Abiturienten zur Studien- und Berufsorientierung dienen und ihnen die verschiedenen Schritte bei der Planung und Umsetzung eines Projekts zeigen. In diesem Schuljahr können wegen der Corona-Pandemie viele P-Seminare ihre Projekte nicht realisieren beziehungsweise nur in abgewandelter Form vollenden.

Auch das P-Seminar Latein des Theodor-Heuss-Gymnasiums Nördlingen musste aufgrund der mehrfach geänderten Situation an den Schulen um die Umsetzung des Projekts „Organisation und Durchführung eines römischen Tags“ bangen. War im September 2019 zu Beginn des Seminars eine lebendige Begegnung mit der römischen Antike für die gesamte Unterstufe des Nördlinger Gymnasiums geplant, schrumpfte noch im vergangenen Schuljahr die Zielgruppe auf die fünfte Jahrgangsstufe. Durch Abstands- und Hygieneregeln war bald zudem klar, dass weder das Anprobieren einer Toga, wofür mehrere Helfer notwendig sind, noch Spiele in der Gruppe oder ein römisches Buffet möglich sind.

Doch die zehn Oberstufenschülerinnen stellten sich gemeinsam mit ihrer Seminarleiterin Maximiliane Böckh immer wieder auf die neuen Szenarien ein. Mit großer Spontaneität und Flexibilität beschlossen die Seminarteilnehmerinnen dann auch, den römischen Tag, ihren "dies Romanus", digital durchzuführen, als bekannt wurde, dass die Schulen im Januar noch geschlossen bleiben. So erarbeiteten sie insgesamt neun digitale Stationen, die via IServ-Aufgaben den Fünftklässlern zur Verfügung gestellt wurden. Mit Erklärvideos, eigens verfassten Geschichten, selbst gedrehten Videos, Bastelideen und Rätseln stellten die Zwölftklässerlinnen der fünften Jahrgangsstufe römisches Essen, die Schule in der Antike, Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, Kosmetiktipps, Mythologie, den Limes, Kleidung sowie Politik und Geschichte vor.

Die Resonanz der jüngsten Mitglieder der THG-Schulfamilie war dabei überaus positiv; fast jeder hatte dabei seine persönliche Lieblingsstation. Wenn die Schulen dann wieder geöffnet haben, wartet als kleine Erinnerung an den römischen Tag noch eine Wachstafel auf die Fünftklässler: Eine der Seminarteilnehmerinnen hatte diese noch im Dezember für ihre Station angefertigt. (pm)