Erste Reihe v. l. n. r.: Oberbürgermeister David Wittner, Manuela Stahl (Leiterin Wirtschaftsschule), Tobias Kreuzer (Projektbeauftragter), Heike Burkhardt (Geschäftsführerin Geopark Ries e. V.) sowie Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen Bild: Simone Straß
Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Staatliche Wirtschaftsschule Nördlingen als erste Schule des mittleren Bildungswegs zur Geopark Ries-Schule ernannt. Die Vernetzung von UNESCO Global Geopark und Schulen ist für alle ein Gewinn.

Die Themen des Unesco Global Geoparks Ries werden an der Nördlinger Wirtschaftsschule im Rahmen des Unterrichts in den Fächern „Wirtschaftsgeografie“ sowie „Mensch, Umwelt, Technik“ bereits jetzt besonders behandelt. Auch Werteerziehung und Umweltschutz und damit Bildung für
nachhaltige Entwicklung ist an der Wirtschaftsschule Nördlingen von großer Bedeutung. Wichtige Voraussetzungen für eine Geopark Ries-Schule, die erfüllt und jetzt mit der offiziellen Urkundenübergabe belohnt wurden.

Der Vorsitzende des Geopark Ries e. V., Landrat Stefan Rößle, verdeutlicht die Übereinstimmung: „Als Teil des weltweiten Unesco-Netzwerks unterstützt der Geopark Ries - wie alle 195 Unesco Global Geoparks der Erde - die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Bildung für nachhaltige Entwicklung, welche diese Ziele vermittelt, spielt für den Geopark Ries – genau wie für die Geopark Ries-Schulen – also eine Schlüsselrolle.“

Die Leiterin der Wirtschaftsschule, Manuela Stahl, unterstreicht: "Unsere Schülerinnen und Schüler sollen erkennen und erleben, wie schön, einzigartig und schützenswert unsere Heimat ist. Mit diesem Bewusstsein können sie in die Welt hinausgehen, neue Erfahrungen machen und diese dann auch besser einordnen. Zu wissen, wo man herkommt, lässt den Menschen bewusst werden, wo man hinwill. Wir hoffen, dass die Identifikation mit ihrer Heimatregion schließlich so stark ist, dass sich die jungen Menschen hier niederlassen und als Fachkräfte für die regionalen Betriebe tätig werden." Dies ist auch im Sinne von Nördlingens Oberbürgermeister und zweitem Vorsitzenden des Geopark Ries e. V., David Wittner: Er ist besonders erfreut, dass Nördlingen als
„Hauptstadt des Rieskraters“ mit Theodor-Heuss-Gymnasium und Wirtschaftsschule nun gleich auf zwei Geopark Ries-Schulen stolz sein kann.


Auf die Möglichkeiten, die sich den Geopark Ries-Schulen auftun, ging Heike Burkhardt, Geschäftsführerin Geopark Ries e. V., ein. Geopark Ries-Schulen könnten die Möglichkeiten des Geopark-Netzwerks nutzen und dadurch den Unterricht dadurch erlebnisreicher gestalten. Durch spannenden Bildungsprojekte und Lernorte im „Grünen Klassenzimmer“, wie beispielsweise die Geopark Ries Erlebnis-Geotope als „Fenster in die Erdgeschichte“, Lehrpfade, Wanderwege sowie die zahlreichen Geopark Ries Infostellen und -zentren. Aus dem Wissen über das „Warum“ und „Woher“ könne die Lust an der Gestaltung der Zukunft hervorgehen. Erdgeschichte sei die Brücke zwischen gestern und morgen.

Dank galt während der Feierstunde dem Mensa-Team des Beruflichen Schulzentrums Nördlingen: Mit fantasievollen Häppchen und Getränken wie alkoholfreien Geopark-Cocktails, Meteorellos, Kraterschichten sowie Mini-Ries-Muffins stand die Verpflegung bereits voll im Zeichen des Geoparks Ries und des Rieskraters.

Der Unesco Global Geopark Ries umfasst eine Fläche von 1.750 km². Zwei Bundesländer, fünf Landkreise sowie 53 Gemeinden sind beteiligt. Der vor 15 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstandene Rieskrater gehört zu den am besten erhaltenen und erforschten Einschlagskratern der Erde. Dieses erdgeschichtliche Erbe hat die Unesco im vergangenen Jahr veranlasst, den Geopark Ries aufgrund seiner guten Entwicklung und Erschließung mit dem Qualitätssigel „UNESCO Global Geopark“ auszuzeichnen. Vorerst befristet auf vier Jahre wurde der Geopark Ries somit in die Liste der bedeutendsten Naturlandschaften der Welt aufgenommen. (pm)