31. März 2023, 16:12
Stadtrat Oettingen

Feuerwerk oder Lasershow bei der Jakobi-Kirchweih?

Archivbild aus dem Jahr 2022. Bild: Elmar Bschorer
Als durchaus diskussionswürdig bezeichnete Bürgermeister Thomas Heydecker die Entscheidung, ob in diesem Jahr ein Feuerwerk oder eine Lasershow der Höhepunkt der Jakobi-Kirchweih sein soll. Nach einer angeregten Diskussion fiel eine knappe Entscheidung.

Letztes Jahr musste aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der daraus resultierenden Brandgefahr das traditionelle Feuerwerk kurzfristig abgesagt werden. Einen Teil der Kosten musste die Stadt trotzdem bezahlen. Heydecker gab zu bedenken, ob vor dem Hintergrund des Naturschutzes und der Belastungen für Umwelt und Tiere und des Feinstaubes ein Feuerwerk überhaupt noch zeitgemäß sei oder ob eine Lasershow eine Alternative sein könnte oder eine Drohnenshow.

Während ein Feuerwerk zwischen 5.000 und 6.000 Euro kostet, beginnt eine Lasershow bei 10.000 Euro, die Drohnen- oder Kombishow bewegt sich um 20.000 Euro, wobei es nach oben keine Grenze gibt. Bevor Heydecker die Diskussion frei gab, zeigte er dem Gremium noch ein paar Beispiele.

Tradition gegen Moderne

Eine Lasershow sei zwar auch schön anzusehen, aber das Feuerwerk gehöre nunmal zur Oettinger Kirchweih dazu, plädierte Fabian Schäff (CSU/FW). Außerdem sei das Feuerwerk letztes Jahr erstmalig abgesagt worden, und das sei für ihn zu wenig für eine Rechtfertigung. Er sprach sich ganz klar für das Feuerwerk aus.

Rudolf Oesterle (PWO) erklärte, er sehe das ganz anders. Abgesehen von Umweltschutz und Trockenheit sehe er die Lasershow unter dem Gesichtspunkt, damit neue Akzente für die Kirchweih zu setzen, um sie für die Besucher*innen noch attraktiver zu machen. Bernhard Raab (SLO) wiederum vertrat die Meinung, das Feuerwerk wie in den vergangenen Jahren zu planen und sollte es aufgrund der Brandgefahr notwendig sein, abzusagen. Robin Bhattacharyya (SPD) war der Ansicht, es durchaus einmal mit einer Lasershow zu probieren. Allerdings müssten die Kosten auf 10.000 Euro gedeckelt werden. Gerade die Kosten waren für Rudolf Löhe (CSU/FW) ein Grund, sich gegen die Lasershow auszusprechen. Für Helmut Schmidt (SLO) steckt „zu wenig Futter dahinter“. Die Gegenüberstellung sei schwierig, denn man wisse ja nicht, wie viele Laserkanonen eingesetzt werden, wie lange die Show dauert und wenn diese wetterbedingt ausfallen muss, blieben wohl auch Kosten übrig. Deshalb warf er in den Raum, dass sich eventuell der Kulturausschuss nochmals mit dem Thema befasse und weitere Informationen einholen solle.

Martin Löffler (SLO) gab ebenfalls die Kosten zu bedenken, die im Jahr 2019 bei 6.300 Euro lagen. Bernhard Herteux (SPD) schlug vor, sich auch einmal auf etwas Neues einzulassen. Ludwig Däubler (Aktive Bürger) erklärte, dass es Trockenheit auch schon früher gegeben habe und man den Bereich ja benässen könne. Wenn es bezahlbar sei, könne man es mit einer Lasershow probieren. Sollte es in Zukunft immer mehr davon geben, würde das „altertümliche Feuerwerk“ vielleicht noch mehr geschätzt.

Knappes Abstimmungsergebnis

Vor der Abstimmung meldete sich Löhe erneut zu Wort. Er würde niemanden kennen, der nicht vom Feuerwerk beeindruckt sei. Seiner Meinung nach sei es weder notwendig und angesichts der Haushaltslage angebracht, fast das Doppelte auszugeben.

Schließlich wurde versuchsweise eine Lasershow mit Kostendeckelung in Höhe von 10.000 Euro beschlossen. „Wenn's nix ist, kann man ja wieder auf das Feuerwerk zurück“, schloss der Bürgermeister die Debatte.