Das Foto zeigt Lasse Geiger, der die Movibande in Dresden vertritt . Bild: Steffen Haas
Während der Preisverleihung des Deutschen Multimediapreises mb21 am 12. November in den Technischen Sammlungen Dresden wurden Preise im Gesamtwert von 11.000 Euro an junge und kreative Tüftler*innen vergeben.

Nach zwei Jahren Online-Veranstaltung freuten sich die Organisator*innen, Wettbewerbsteilnehmende und das medieninteressierte Publikum auf die Live-Preisverleihung des Deutschen Multimediapreises mb21 im Emanuel-Goldberg-Saal in den Technischen Sammlungen Dresden. Knapp 200 Zuschauer*innen waren dabei, als die glücklichen Preisträger*innen im Alter von 8 bis 25 Jahren für ihre herausragenden Leistungen gewürdigt wurden.

Die jungen Medienmacher*innen deckten mit ihren Beiträgen ein breites Spektrum an Formaten ab: Neben Stopptrick-Produktionen bei den Jüngsten überzeugten Games, partizipative Websites, Installationen, auditive Arbeiten sowie Projekte, die mehrere mediale Umsetzungsformen in sich vereinen und auf verschiedensten Kanälen zu finden sind.

Der Deutsche Multimediapreis mb21 vergab sowohl Auszeichnungen als auch Hauptpreise für kreative multimediale Arbeiten in vier Altersgruppen. Außerdem wurden eine Gruppenarbeit, der Medienkunstpreis und Einreichungen zum Jahresthema Grenzenlos gewürdigt.

Sonderpreise für das Jahresthema „Grenzenlos"

In der Sonderkategorie für das Jahresthema Grenzenlos wurden gleich zwei Preise vergeben: Fünf Studierende aus Salzgitter freuten sich über den Hauptpreis, mit dem sie für ihr Web-Angebot zum Thema Ungehorsam gewürdigt wurden. In dem Projekt Confessions of the Disobedient arbeitete das Team Gedanken zum Thema künstlerisch auf und ging der Frage nach, ob mehr Eigensinn dazu beitragen kann, Grenzen zu überwinden. Der Hauptpreis beinhaltet ein Preisgeld von 1000 Euro.

Auch die Mixed-Media Collage Art Poetry Animation von Schüler*innen aus Eichstätt zeichnet sich in besonderer Weise durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem in Berlin lebenden japanischen Künstler Hiroyasu Tsuri und den innovativen Einsatz verschiedener Materialien und Techniken bei der Umsetzung des Projektes aus. Die jungen Medientalente dürfen sich nun über eine Auszeichnung und 500 Euro Preisgeld freuen.

Die Preisgelder beider Projektarbeiten wurden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gestiftet.

Die Moviebande aus Nördlingen

Die Stopptrick-Produktion erzählt eine fantasievolle Geschichte vom Anders- und vom Besonders-Sein, die in der Tierwelt angesetzt ist, mit dem Titel „Wie der Hase zum Osterhasen wurde". Das Kind einer Henne und eines Hasen sucht seinen Platz in der Gemeinschaft seiner Geschwister, der Küken, und findet seine Bestimmung in der Rolle des Osterhasen. In dieser besonderen Funktion kann das eierlegende Hasentier die elterlichen Eigenschaften wunderbar vereinen und bringt Freude in die ganze gefiederte Familie. 

„Bei diesem Film passt alles zusammen“, urteilt die Wettbewerbsjury. „Die selbstverfasste Geschichte ist witzig und sehr spannend und filmtechnisch äußerst kreativ und aufwändig umgesetzt. Entstanden ist ein zauberhaft kindlich produzierter Trickfilm mit schönen Bildern und feinsinniger musikalischer Vertonung.“  

Die Movibande freute sich über die Auszeichnung mit dem Hauptpreis in der Altersgruppe bis 10 Jahre und die darin enthaltenen 1.000 Euro Preisgeld.  

Preisverleihung und Medienfestival hybrid erlebbar

Veranstalter*innen und Publikum freuten sich über die Möglichkeit, endlich wieder vor Ort in die Atmosphäre des Medienfestivals einzutauchen und die Freude bei der Preisverleihung live zu erleben. Die Preisträger*innen des diesjährigen Wettbewerbs, aber auch die Gewinner*innen der vergangenen zwei Jahre, erhielten in den Technischen Sammlungen Dresden die Möglichkeit, ihre ausgezeichneten Arbeiten der interessierten Öffentlichkeit zu zeigen. Wer es nicht zum Festival schaffte, konnte über eine App in den Ausstellungsraum des Deutschen Multimediapreises gelangen und sich über die Preisträger*innen informieren. Die Preisverleihung konnte außerdem im Livestream verfolgt werden.

„Auch in Zukunft möchten wir die hybride Form für das Festival und den Deutschen Multimediapreis mb21 fortführen“, erklärten Co-Projektleiter*innen Lara Müller und Hannes Güntherodt. „Allerdings wird es ab 2023 ein weiterentwickeltes Format des Medienfestivals geben.

Auch Roland Schwarz, Museumsdirektor der Technischen Sammlungen Dresden, freute sich über die Festivalgäste: „Das Medienfestival ist jedes Jahr im November so etwas wie ein Höhepunkt für uns, denn wir verstehen unser Museum selbstverständlich als lebendiges Haus. Außerdem gehört die Souveränität junger Menschen im Umgang mit Medien auch zu unseren zentralen Anliegen.“

Der Deutsche Multimediapreis mb21 ist eines der wichtigsten Foren für junge digitale Medienkultur in Deutschland. Hauptförderer des Wettbewerbs sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Landeshauptstadt Dresden. Veranstalter sind das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) sowie das Medienkulturzentrum Dresden. In diesem Jahr ist der Wettbewerb auch Teil des „Europäischen Jahres der Jugend“. Ziel der Initiative ist es, die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf junge Menschen zu überwinden und gemeinsam mit ihnen Perspektiven für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.

Der Ausschreibungsstart für das kommende Wettbewerbsjahr ist für April 2023 geplant. (pm)