v.l.: Florian Lang (Joe), Clarissa Lo Guasto (Sugar Kane) und Alesander Ruth (Daphne alias Jerry) Bild: Mara Kutzner
Am Sonntag eröffnete der Theaterverein Donauwörth die Freilichtbühnensaison. Wegen dem unbeständigen Wetter wurde die Premiere von „Sugar – Manche mögen´s heiß“ von Samstag auf Sonntag verschoben.
Wegen angekündigten Gewittern entschloss sich Wolfgang Schiffelholz am Samstagabend, kurz vor Spielbeginn, die Premiere um einen Tag zu verschieben. Für die Schauspieler war es dann sicherlich um so schöner, die Freilichtbühnensaison am Sonntagabend bei trockenem Wetter eröffnen zu können.
Das Publikum wird bereits in den ersten Sekunden des Stückes in den Bann gezogen, als ein Sarg zum Bestattungsinstitut „Mozarella“ getragen wird. Im Sarg verbirgt sich aber keinesfalls eine Leiche, sondern Literweise Schnaps und Whiskey, welcher im angebauten Lokal ausgeschenkt wird. FBI-Agent Mulligan (Walter Walden, Auchsesheim) und eine dubiose Erscheinung namens „Zahnstocher-Charlie“ (Christian Blinne, Donauwörth) beobachten die Geschehnisse in der Bar. Es ist die Zeit der Prohibition, Alkohol ist strengstens verboten, eine Razzia ist also unausweichlich. Während der Razzia flüchten die Musiker Joe (Florian Lang, Hamlar) und Jerry (Alexander Ruth, Donauwörth) und sind fortan arbeitslos. Als sie als Boten in „Charlies Garage“ Noten abholen sollen, werden sie Zeugen des bekannten „Massakers am Valentinstag“ und als Zeugen erkannt. Gamaschen Colombo (Jürgen Melan, Auchsesheim) und seine Gangster sind Joe und Jerry als auf den Fersen. Ihr einziger Ausweg: Sie verkleiden sich als Josephine und Daphne und heuern bei einer Mädchenband an. Zum ersten Auftritt geht es mit dem Schlafwagen von Chicago nach Miami. Noch auf der Zugfahrt verliebt sich Joe in das Bandmitglied Sugar.
Im zweiten Akt nach der Pause, als schon deutlich Dunkelheit über die Freilichtbühne am Mangoldfelsen hereingezogen war, ging das Stück aufregend, komisch und humorvoll weiter. Im Hotel in Miami angekommen wird die Band schon sehnsüchtig von Millionären im fortgeschrittenen Alter erwartet. Es kommt wie es kommen muss: Osgood Fielding (Bernd Zoels, Wörnitzstein), ein schwerreicher Alter, verliebt sich sofort unsterblich in Daphne alias Jerry.
Dass auch Joe an seine Herzensdame Sugar kommt, legt er die Frauenkleider ab und gibt sich am Strand als reicher Milliardär aus, der Sugar auf seine Yacht einlädt. Die Yacht gehört natürlich nicht Joe selbst, sondern Osgood Fielding, den Jerry als Daphne am Festland ablenkt. Fast wäre alles gut gegangen, wäre nicht „Gamaschen Colombo“ mit seinen Mafia-Killern im Hotel in Miami auftauchen …
Dem Theater Donauwörth e. V. unter der Leitung von Wolfgang Schiffelholz ist auch in diesem Jahr mit der Komödie von Billy Wilder von 1959 wieder eine ideenreiche, witzige und spannende Inszenierung gelungen.