Klimaneutral

Abschlussbericht zur kommunalen Wärmeplanung vorgestellt

Wärmeplanung Bild: Stadt Donauwörth / R. Ziegelmüller
Das Konzept zeigt Optionen für klimaneutrale Versorgung von rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dazu liefert es schnelle Ergebnisse dank der besonders guten Zusammenarbeit.

Mitte 2024 hat die Große Kreisstadt Donauwörth die kommunale Wärmeplanung gestartet. Damit gehörte die Kommune zu den Vorreitern im Landkreis. Nach rund einem Jahr konnte nun im Stadtrat bereits der Abschlussbericht vorgestellt werden. Für die Konzeptentwicklung hatte sich die Stadt für ein erfahrenes Duo entschieden, das lokale Kenntnis und Fachkompetenz vereint: Die Lechwerke AG (LEW) aus Augsburg und die greenventory GmbH aus Freiburg im Breisgau.

„Für die Zukunft der Energieversorgung Donauwörths ist die kommunale Wärmeplanung ein wichtiger Baustein. Mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen können wir nun in die weiteren Planungen und Gespräche einsteigen“, sagt Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré. „Mit der erarbeiteten Wärmeplanung haben wir einen guten Aufschlag für eine CO2-neutrale Zukunft geschaffen.“

Ziele und Vorgehen

Die kommunale Wärmeplanung bildet die Grundlage für die Wärmewende. Die Wärmeversorgung ist heute für einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich, sei es durch Prozesswärme in Industrie und Gewerbe oder durch Heizungen in Wohngebäuden und kommunalen Einrichtungen.

Städte und Gemeinden in Deutschland sind gesetzlich dazu verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Er soll eine klare Orientierung darüber geben, wie öffentliche Gebäude und Privathaushalte in Zukunft klimafreundlich mit Wärme versorgt werden können.

LEW-Projektverantwortlicher Christian Bracharz erläutert, was bei der kommunalen Wärmeplanung besonders wichtig ist: „Energieversorgung muss als Ganzes betrachtet werden – also die Themen Strom, Mobilität und Wärme sollten in alle Überlegungen gemeinsam einfließen.

Dank langjähriger Erfahrung im Betrieb von Wärmenetzen konnten wir auch bei der kommunalen Wärmeplanung effiziente und nachhaltige Lösungen für die Große Kreisstadt Donauwörth aufzeigen.“ Sowohl Vertreter der Großen Kreisstadt Donauwörth als auch Fachleute der LEW betonen die über den gesamten Zeitraum der Planung hervorragende Zusammenarbeit aller Akteure. Nur dank eines sehr engagierten Teams sei es gelungen, in kurzer Zeit zielorientierte Lösungen zu finden.

Berücksichtigt werden sollten auch die Besonderheiten, die eigenen Charaktere und die Geschichte aller Donauwörther Stadtteile. Bei der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung für die Große Kreisstadt Donauwörth arbeitete die LEW eng mit dem Freiburger Unternehmen greenventory zusammen.

Greenventory unterstützt Kommunen, beteiligte Dienstleister und Stadtwerke modular und zielgerichtet bei allen mit der kommunalen Wärmeplanung verbundenen Anforderungen und Herausforderungen. Die Grundlagen hierfür sind eine in mehr als 25 Jahren Entwicklungszeit aufgebaute Softwaretechnologie aus dem Fraunhofer ISE und KIT, ein gut aufgestelltes Team mit dem nötigen energieplanerischen Know-how, ein starkes Partnernetzwerk und eine große Leidenschaft für das Thema.

Nächste Schritte

Im Rahmen der Analyse wurden zunächst verschiedene Heiztechnologien bewertet und Daten zu Gebäudestruktur, Haushalten und bestehenden Wärmeanlagen erhoben. Anschließend erfolgte eine Potenzialanalyse, bei der erneuerbare Wärmequellen identifiziert und mit vorhandenen Netzen abgeglichen wurden.

Das nun im Abschlussbericht vorgelegte Zielszenario trifft keine verbindlichen Vorgaben zur künftigen Technologie für die Wärmeerzeugung, sondern bildet vielmehr zunächst die strategische Basis für den Infrastrukturausbau. Der zukünftige Wärmebedarf wird für alle Gebäudeformen für das Jahr 2040 projiziert.

Im Rahmen der Strategie wurden zahlreiche Maßnahmen aufgestellt, die sowohl technische als auch unterstützende Handlungsfelder umfassen. Die identifizierten Maßnahmen sind alle geografisch verortet und mit relevanten Kennzahlen hinterlegt. Sie dienen als strategische Grundlage für die schrittweise Umsetzung der Wärmewende in der Großen Kreisstadt Donauwörth.

Von den Ergebnissen profitieren nicht nur die Kommune selbst, sondern auch die ansässigen Industrie- und Gewerbebetriebe sowie die rund 20.000 in der Stadt lebenden Bürgerinnen und Bürger. Der kommunale Wärmeplan wird im Anschluss an die Ratssitzung im Internet öffentlich zugänglich gemacht. (dra)