Umweltschutz

Naturschutz auf vier Beinen: Schafe unterstützen LEW-Pflegekonzept an den Dämmen des Lechs

Schäfer Michael Meier mit seinen Schafen an den Dämmen am unteren Lech Bild: LEW
600 Schafe helfen an den Lech-Dämmen die Biodiversität zu fördern und Lebensräume zu schützen. Es ist eine nachhaltige Alternative zur Mahd.

Wo sonst Maschinen zum Einsatz kommen, sind in diesem Sommer 600 Schafe unterwegs. Sie gehören zum überarbeiteten Pflegekonzept an den Dämmen und Deichen, die entlang der Flussabschnitte liegen, für deren Unterhaltung die LEW zuständig ist. Mit diesem neuen Ansatz leistet die LEW einen zusätzlichen Beitrag zum Artenschutz. Erstmals ersetzt die gezielte Beweidung die sonst übliche Sommermahd an ausgewählten Flächen am unteren Lech. In einem dreijährigen Zeitraum wird geprüft, ob sich das Konzept in der Praxis bewährt.

Beweidung als Vorteil für Biodiversität

Seit Anfang Mai ist Schäfer Michael Meier aus Burgheim mit seiner Herde im Einsatz. Seine Schafe beweiden die sensiblen Flächen an den Dämmen - mit Vorteilen für die Biodiversität: Im Fell der Schafe bleiben Pflanzensamen haften, die so über weite Strecken verbreitet werden – ein natürlicher Mechanismus zur Vermehrung seltener Arten wie etwa der Schlüsselblume. Zudem sorgt der sogenannte „goldene Tritt“ der Schafe dafür, dass die Dammböschungen gefestigt werden. Das erhöht ihre Widerstandskraft bei Hochwasser. Auch der Kot der Tiere wirkt positiv: Er dient als natürlicher Dünger und fördert eine vielfältige Pflanzenwelt.

Michael Meier stammt aus einer Schäferfamilie – die Tradition führt er mit großer Leidenschaft fort. Sein erstes eigenes Schaf kaufte er sich bereits mit zehn Jahren. Heute setzt er sich mit seiner Herde aktiv für den Erhalt wertvoller Lebensräume ein. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit meinen Tieren draußen unterwegs zu sein und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Natur zu leisten”, so Michael Meier.

Abgestimmte Unterhaltsmaßnahmen für Dämme und Deiche

Mit dem neuen Konzept ergänzt die LEW ihre langjährige Praxis der ökologischen Pflege der Dämme und Deiche. Weil die Schafe nicht alle Gräser gleichmäßig abweiden, sorgt ein zusätzlicher maschineller Pflegeschnitt im Herbst für den nötigen Ausgleich. Ob Beweidung oder Mäharbeiten - die Unterhaltsmaßnahmen sind stets mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Ziel ist es, bestehende Lebensräume zu erhalten und weiterzuentwickeln, um die Biodiversität in der Region zu stärken. Michael Meier bleibt mit seiner Herde noch bis Ende Juni auf den Flächen am unteren Lech. Zur Herbstpflege kehren die Tiere im September zurück. (dra)