Rekordjahr für Geoparkführungen

Unesco Global Geopark Ries blickt auf ereignisreiches Jahr zurück

Im Vorfeld der Mitgliederversammlung bot sich Interessierten die Möglichkeit der Begehung der geologisch hochinteressanten ehemaligen Schottergrube am Limberg bei Unterwilflingen. Das Bild zeigt (v. l. n. r.) Fabian Weiß (Geopark Ries e. V.), Heike Burkhardt (Geschäftsführerin Geopark Ries e. V.), Bürgermeister Johannes Joas (Gemeinde Unterschneidheim).
Bild: Justus Stahl
Im traditionsreichen Gasthof Adler in Utzmemmingen fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Geopark Ries e. V. statt. Der Gasthof, seit kurzem offizieller Partner der Regional- und Marketinginitiative „Geopark Ries kulinarisch“, bot den passenden Rahmen für einen Rückblick auf ein besonders erfolgreiches Jahr 2024 und einen Ausblick auf bedeutende Aufgaben im Jahr 2025.

Jüngster Höhepunkt der Ereignisse im Unesco Global Geopark Ries war die Aufnahme des Rieskraters in die internationale Liste der zweiten 100 weltweit bedeutendsten geologischen Erbe-Stätten durch die Internationale Vereinigung der Geowissenschaften. Die feierliche Urkundenübergabe durch den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber im Februar diesen Jahres unterstreicht die internationale Bedeutung des Rieskraters als geowissenschaftliches Highlight. Der erste Vorsitzende des Geopark Ries e. V., Landrat Stefan Rößle: „Dies ist eine großartige Auszeichnung, die nach der Anerkennung zum Unesco Global Geopark die Region zum zweiten Mal in Ihrer Bedeutung national und auch international adelt, wenn man bedenkt, dass in dieser Liste auch das Yosemite Valley oder der Vesuv stehen. An die Mitglieder gerichtet betont Rößle, dass dies für die Region auch eine große Verpflichtung und Verantwortung bedeute. „Es liegt nun an uns, dieses einmalige erdgeschichtliche Erbe zu bewahren und dafür zu sorgen, dass der Unesco Global Geopark Ries weiterhin eine Quelle der Inspiration, Forschung und nachhaltigen Entwicklung bleibt“, so Rößle weiter. Auch im Vorjahr gab es bereits eine bedeutende Auszeichnung: 2024 wurde das durch den Ries-Einschlag entstandene Gestein Suevit vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler zum „Gestein des Jahres“ gekürt. Zwei herausragende Auszeichnungen, die den Unesco Global Geopark Ries weiter in den internationalen Fokus rücken. 

Großes Interesse an vielschichtigen Themengebieten

Das Jahr 2024 war im Unesco Global Geopark Ries geprägt durch Jubiläen: So konnte die Geschäftsstelle des Geoparks Ries bereits auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken, während die Geopark Ries Führerinnen und Führer mit mehreren Aktionen 15 Jahre erfolgreicher Bildungs- und Vermittlungsarbeit feierten. Heike Burkhardt, Geschäftsführerin Geopark Ries e. V.: „Das Interesse am Geopark Ries und dem Angebot der Geopark Ries Führerinnen und Führer war im vergangenen Jahr mehr als ungebrochen: Mit nahezu 300 Führungen und rund 4.000 Teilnehmenden wurde ein neuer Rekord verzeichnet. Der große Zuspruch an den vielschichtigen Themengebieten des Geoparks Ries ist eine tolle Bestätigung der Arbeit der vorangehenden Jahre.“ Der neue Service, Buchungen einer großen Auswahl an Basisführungen jetzt direkt über die Website www.geopark-ries.de erledigen zu können, kommt interessierten Kunden überdies sehr entgegen. 

Medial war der Unesco Global Geopark Ries 2024 ebenfalls wieder gefragt: Der Bayerische Rundfunk berichtete ausführlich über die Gesteinstaufe des Suevits zum „Gestein des Jahres 2024“, während der regionale Sender a.tv eine vierteilige Kurzserie über verschiedene Themenfelder des Geoparks Ries produzierte. Als neue touristische Infrastruktur wurde der GeoRadweg Altmühltal im September feierlich eröffnet. Dieser regionenübergreifende Radweg verbindet den Naturpark Altmühltal mit dem Unesco Global Geopark Ries und führt in mehreren Schleifen von Kehlheim bis Nördlingen. Weiterhin konnte die Verlegung der Aussichtsplattform im Erlebnis-Geotop Lindle, die aus Sicherheitsgründen notwendig geworden war, Anfang diesen Jahres erfolgreich abgeschlossen werden und steht nun für einen noch besseren Blick ins Geotop sowie über den Rieskrater bereit. Großen Anklang fand und findet auch das Netzwerk der „Geopark Ries Schulen“. In Kürze wird bereits die zehnte Schule aus dem Geopark-Gebiet in das Kooperations-Netzwerk aufgenommen. 

Revalidierung der Unesco -Auszeichnung

Im Juli diesen Jahres steht der nächste bedeutende Schritt an – die internationale Bereisung im Rahmen der ersten Revalidierung des Unesco Global Geoparks Ries. Diese alle vier Jahre stattfindende Prüfung durch internationale Expertinnen und Experten entscheidet über den Fortbestand des begehrten Unesco -Titels. Die Vorbereitungen dafür laufen im Geopark Ries e. V. und vieler seiner regionaler Partner bereits auf Hochtouren.  

Mit viel Zuversicht, Stolz und einem starken Netzwerk an Partnern geht der Unesco Global Geopark Ries somit in ein weiteres Jahr voller Chancen und Herausforderungen. (dra)