Geologie

Königlicher Besuch im Unesco Global Geopark Ries - Thailändische Prinzessin würdigt einzigartige Erdgeschichte

V. l. n. r.: Prof. Dr. Stefan Hözl (RiesKraterMuseum), Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, Landrat Stefan Rößle (erster Vorsitzender Geopark Ries e. V.), OB David Wittner, Prof. em. Dr. Jürgen Hohnholz. Bild: Fabian Weiß
Der Unesco Global Geopark Ries durfte Ende Juni hohen Besuch empfangen: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, reiste in die Region, um sich persönlich ein Bild von deren einzigartiger geologischer und kultureller Vielfalt zu machen.

Die geowissenschaftlich sehr interessierte Prinzessin besuchte zu Studienzeiten Vorlesungen bei Prof. Dr. Jürgen Hohnholz an der Eberhart Karls Universität Tübingen, der die Begeisterung und Neugierde für den Besuch geweckt hat. Nun unternahm Ihre königliche Hoheit eine private Reise zur Erkundung des UNESCO Global Geoparks Ries, dessen Region einst durch eine kosmische Katastrophe geformt wurde. Begleitet wurde sie von Ihrem Stab sowie seitens der Region von Landrat und Geopark Vorsitzendem Stefan Rößle, der Geschäftsführerin Heike Burkhardt mit Team.

Der zweitägige Besuch begann mit einem Rundgang durch das renommierte RiesKraterMuseum in Nördlingen, geführt von Prof. Dr. Hölzl. Oberbürgermeister David Wittner, zweiter Vorsitzender des Geopark Ries e. V., betonte bei seiner Begrüßung: „Der Besuch Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn im RiesKraterMuseum ist eine besondere Ehre für die Stadt Nördlingen. Ihre Entscheidung, die Reise durch den Geopark genau hier zu beginnen, unter-streicht die internationale Strahlkraft des Nördlinger Rieses und die hohe fachliche Qualität unse-res Museums. Die spürbare Wertschätzung und das große Interesse Ihrer Königlichen Hoheit sind eine eindrucksvolle Anerkennung für die engagierte Arbeit, die im RiesKraterMuseum geleistet wird.“

Die Prinzessin zeigte sich beeindruckt von der Darstellung der Entstehung des Rieskraters durch einen Meteoriteneinschlag vor rund 15 Millionen Jahren. Sie trug sich in die Goldenen Bücher der Stadt, des Landkreises und des Museums ein. Anschließend besuchte sie die St.-Georgs-Kirche, das aus dem durch den Ries-Einschlag entstandenen Gestein Suevit erbaute Wahrzeichen Nördlingens.

Hintergrundwissen zum Ries-Einschlag

Am zweiten Tag setzte Ihre Königliche Hoheit ihr Programm mit einem Besuch des Geopark Ries Erlebnis-Geotops Lindle, einem ehemaligen Steinbruch, fort. Dort erhielt sie Einblicke, welche enormen Auswirkungen die ungeheuren Kräfte des einstigen Einschlags hatten. Die Geschäftsführerin des Geopark Ries e. V., Heike Burkhardt, sowie der Geopark-Geowissenschaftler Fabian Weiß führten die Delegation zusammen mit Cindy Cooper und vermittelten fachkundig Hintergrundwissen zu den Geschehnissen und Folgen des verheerenden Ries-Einschlags. In der Keltenwelt am Ipf tauchte die Prinzessin in ein besonderes Kapitel der frühen Besiedlungsgeschichte der Region ein. Die Nachbildung einer keltischen Siedlung ermöglicht einen lebendigen Eindruck vom Leben der Kelten. Zum Abschluss des Besuchs stand der Steinbruch Aumühle bei Oettingen auf dem Programm, wo die Prinzessin unter fachkundiger Anleitung, mit Schutzbrille und Geologenhammer, selbst Hand an das Gestein anlegte. Dieser ist aufgrund des dort noch laufenden Abbaus nur nach vorheriger Genehmigung zugänglich und wurde von Graf Pückler-Märker per-sönlich geöffnet und mit vorgestellt. Der Steinbruch Aumühle ist mit dem Gütesiegel "Bayerns 100 schönste Geotope" ausgezeichnet. 

Landrat Stefan Rößle, erster Vorsitzender Geopark Ries e. V., zeigte sich geehrt durch das außerordentlich große Interesse der thailändischen Prinzessin. „Der Besuch Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn unterstreicht einmal mehr die internationale Bedeutung des Unesco Global Geoparks Ries. Der kulturelle und wissenschaftliche Austausch, der durch solche Begegnungen gefördert wird, ist von großem Wert für alle Seiten.“

Hintergrund

Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, Jahrgang 1955, war viele Jahre engagierte Unesco-Botschafterin des guten Willens und wird in Thailand wegen ihres technologischen Fachwissens als "Prinzessin der Technologie" verehrt. Sie hat zwei Masterabschlüsse – einen in Pali und Sanskrit und einen in Epigraphik – sowie einen Doktortitel in Pädagogik. Sie spricht mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch, und reist viel zur Weiterbildung. Ihr erster Be-such der Universität Tübingen fand 1982 statt.(dra)