Schulleben

Zwei Donauwörther Realschulen feiern ihre Auszeichnung als Fairtrade-Schulen

Bild: Thomas Schuster
Große Freude bei den beiden Donauwörther Realschulen: Nach großem Einsatz und viel Mühen dürfen sie nun den Titel "Fairtrade-Schule" tragen. Bei einem Festakt wurde dies dann auch direkt gefeiert.

Mit festlichen Klängen des schulübergreifenden Blasorchesters startete die gemeinsame Auszeichnungsfeier der Realschulen Heilig Kreuz und St. Ursula in Donauwörth – ein Auftakt, der kaum passender hätte sein können. „Wenn eine Veranstaltung mit Pauken und Trompeten beginnt, dann ist das ein deutliches Zeichen: Wir haben Grund zu feiern!“, sagte Direktor Wolfgang Mühldorfer von der Realschule Heilig Kreuz in seiner Begrüßungsrede. Und tatsächlich: Beide Schulen dürfen sich nun offiziell Fairtrade-Schule nennen, ein sichtbares Zeichen für gelebte Verantwortung, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.

Ein gemeinsames Ziel – zwei starke Schulen

Mit Heilig Kreuz als 1017. und St. Ursula als 1018. Fairtrade-Schule Deutschlands tragen nun gleich zwei Donauwörther Schulen den Titel. Nach dem Gymnasium und der Privaten Wirtschaftsschule sind sie damit die dritte und vierte Fairtrade-Schule der Stadt. Für Mühldorfer ist die Auszeichnung weit mehr als eine Plakette an der Wand: „Der faire Handel ist eine Kraft, die man nicht hoch genug schätzen kann. Es geht um globale Gerechtigkeit und um Würde.“

Engagement mit Herz und Verstand

Den Weg zur Auszeichnung haben die Schulen mit großem Engagement und Teamgeist beschritten. Die Projektleitung lag an der Realschule Heilig Kreuz bei Patricia Reiner und Sarah Uhl, an der Realschule St. Ursula bei Annette Rothenpieler, Brigitte Stubenrauch und Sybilla Winkler-Einberger. Gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern setzten sie die Voraussetzungen für die Zertifizierung zur Fairtrade School mit viel Kreativität und Ausdauer um. Bevor die Bewerbung als Fairtrade-Schule erfolgen konnte, mussten fünf Kriterien erfüllt werden: Ein engagiertes Schulteam, ein Leitkompass mit klaren Plänen für fairen Handel, der Verkauf fairer Produkte, die Integration des Themas in mindestens zwei Unterrichtsfächer sowie die Umsetzung von Schulaktionen.

Die Kriterien wurden unter anderem durch eine Vielzahl von Aktionen umgesetzt – hier nur einige Beispiele: So verkauften die Schülerinnen und Schüler fair gehandelte Produkte beim Heilig-Kreuzer Weihnachtsmarkt, stellten das Maifest der Realschule St. Ursula unter das Motto Fairtrade, organisierten faire Pausenverkäufe im Schulalltag und bezogen das Thema Fairtrade sowohl theoretisch als auch praktisch in den Unterricht ein, etwa im Fach Ernährung und Gesundheit. Auch über die Schultore hinaus zeigten sie Präsenz, beispielsweise beim Donauwörther Ostereiermarkt, wo Mitmach- und Infostationen sowie ein Gewinnspiel zahlreiche Besucherinnen und Besucher anzogen. Diese Maßnahmen verdeutlichen eindrucksvoll, wie Bildung und Engagement Hand in Hand gehen können. Besonders gewürdigt wurde zudem die enge Zusammenarbeit mit der Fairtrade-Town Donauwörth, die bereits seit 2016 besteht.

Unterstützung durch Stadt und Elternschaft

Unter den Gästen der Auszeichnungsfeier befanden sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, darunter Bürgermeister Albert Riedelsheimer sowie Carina Bischke, Bildungsreferentin für Globales Lernen und Vertreterin von Fairtrade Deutschland e. V. Sie lobte das Engagement der beiden Schulen und bezeichnete sie als „starke Multiplikatoren für eine gerechtere Welt“. Auch die Eltern unterstützten das Projekt von Beginn an tatkräftig und begleiteten die Arbeit der Fairtrade-Gruppen mit viel Engagement.

Im Mittelpunkt der Feierstunde standen jedoch die Schülerinnen und Schüler selbst. In einem eindrucksvollen Vortrag zeichneten sie ihren Weg zur Fairtrade-Zertifizierung nach und zeigten, wie Nachhaltigkeit im Schulalltag gelebt werden kann. „In unserer Schulgemeinschaft bedeutet Fairtrade mehr als ein Label“, betonte Mühldorfer. „Mit dieser Auszeichnung geben wir ein Versprechen – an unsere Lernenden, an die Eltern, an das Kollegium: Wir schaffen Räume, in denen Verantwortung, Solidarität und Nachhaltigkeit lebendig sind.“

Ein Blick nach vorn

Zum Abschluss der Feier sprach Direktor Tobias Freißler, Schulleiter der Realschule St. Ursula, den beiden Fairtrade-Schulen seinen Dank aus und richtete den Blick nach vorne. Die Auszeichnung sei ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und Fairtrade dauerhaft im Schulalltag zu verankern – als Selbstverständlichkeit, nicht als Ausnahme. Die Ehrung zeige, wie Schülerinnen und Schüler durch gemeinsames Handeln einen wertvollen Beitrag leisten – für die Schule, die Stadt und darüber hinaus.