Im Straßenbild von Großstädten sind Rennräder und Gravelbikes schon längst nicht mehr wegzudenken und auch im eher ländlichen Donau-Ries scheint der Radsport immer mehr angekommen zu sein. Nachdem der E-Bike-Hype während der Coronazeit seinen absoluten Höhepunkt erlebte, geht der Trend besonders bei jungen Menschen immer mehr hin zum Radsport. Finanziell sind einer potentiellen Käuferschaft dabei kaum Grenzen gesetzt, bestätigt uns auf Nachfrage der Donauwörther Ralph Seel-Mayer. Als absoluter Radsport-Enthusiast ist er bereits seit vielen Jahren auf zwei Rädern unterwegs. Gemeinsam mit seiner Kommilitonin Emma Ehrenberg hat er im vergangenen Jahr intensiv am eigenen Start-Up gearbeitet. Entstanden ist dabei der "Drik 17 Carrier" - eine Hybrid-Lösung aus Trinkflasche und Stauraum für Reparatur-Equipment.
Mischung aus Praktikabilität und Ästhetik
Der Carrier kombiniert eine klassische Trinkflasche mit einem integrierten Fach für verschiedene Fahrradwerkzeuge - darunter u.a. Schlauch und Flickzeug . Entstanden ist die Idee zunächst aus dem eigenen Bedarf der beiden Gründer. "Wenn man eine längere Strecke mit dem Fahrrad zurücklegt, sollte man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und muss sich in der Regel oft selbst zu helfen wissen. Bislang mussten wir unser Werkzeug entweder in die Trikot- oder die Satteltasche packen. Beides hat seine Nachteile", erklärt Seel-Mayer. Aus dieser Motivation heraus habe das Duo im vergangenen Jahr an einer Alternative gearbeitet. Das Besondere: Drik 17 ging und geht stets auf die Wünsche und Bedürfnisse der Rennrad-Community ein. Im Vordergrund steht neben der Praktikabilität deshalb auch die Ästhetik. "Ein Standardflaschenhalter ist an jedem sportlichen Bike verbaut, sodass unsere Lösung, der DRIK 17 Carrier, keine weitere Montagelösung benötigt", erklären die Erfinder entsprechend. "Zusätzliches Equipment wird also überflüssig."
Made in Germany
Kennengelernt haben sich die beiden Gründer während des gemeinsamen Master-Studiums in München. "Schnell war klar, dass wir uns als Team gut ergänzen", so Seel-Mayer. Er selbst ist im Start-Up hauptsächlich für die technische Entwicklung (Engineering) und die Finanzen verantwortlich - seine Partnerin Emma ist der "kreative Kopf" hinter dem Produkt und dem Marketing. Ein Jahr voller Erfindergeist war für das Duo zeitgleich auch ein Jahr voller Herausforderungen - technisch, gestalterisch und auch unternehmerisch. Besonders die Suche nach einem idealen Partner für die Produktion habe einige Zeit in Anspruch genommen, erklärt der 28-Jährige. "Mittlerweile haben wir allerdings ein tolles Unternehmen in Deutschland gefunden, dass den Carrier nach unseren Vorstellungen produzieren kann."
Crowdfunding-Kampagne startet am 1. September
Mittlerweile ist auch klar, dass die hybride Trinkflasche tatsächlich auf den Markt kommen wird. Ausschlaggebend dafür ist eine Crowdfunding Kampagne über die Plattform Kickstarter, die seit 1. September online ist. "Wir freuen uns riesig, dass wir unser gewünschtes Ziel von 8.000 Euro bereits am ersten Tag erreichen konnten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kampagne werden somit die ersten sein, die einen DRIK 17 Carrier bekommen", erklärt Seel-Mayer. Gleiches gelte auch für alle weiteren Unterstützer, die sich bis Ende September beteiligen möchten. Ein kleiner Ausblick in die Zukunft zeigt schon jetzt, wie wandelbar das System des jungen Unternehmens sein kann: Der modulare Aufbau der Flasche bietet dabei eine Menge Möglichkeiten für künftige Produkte. Demnach sei u. a. ein Aufsatz denkbar, der das Werkzeug-Kit ersetzt. Dadurch entsteht eine Flasche, in die mehr Flüssigkeit passt. Der Start ist mit der erfolgreichen Kampagne geschafft, jetzt wird sich zeigen, ob Drik 17 und ein Donauwörther tatsächlich die Radwelt verändern können.